1. Weihnachten - 02. Advent


    Datum: 06.06.2020, Kategorien: BDSM Autor: byPhlegeton

    ... Sprüche! Das ist die neue Aushilfe."
    
    Pawel hob abwehrend die Hände. „Okay, okay, ist ja schon gut. Ist mir so rausgerutscht." Pawel sah nicht so aus, als würde ihm die Bemerkung leidtun. Er starrte Christina noch immer auf die Brüste, mit mehr als beiläufigem Interesse. Christina funkelte ihn an. Steffi lag vermutlich falsch. Wenn Pawels Laden nicht so lief, dann war das nicht die Lage. Es lag am Inhaber. Sie drehte auf dem Absatz um und ging direkt zur Tür. „Ich möchte lieber gehen."
    
    Steffi lief ihr hinterher.
    
    „Das tut mir wirklich leid. Pawel ist okay, nur manchmal dreht er durch." Sie rollte mit den Augen.
    
    „Am ehesten bei blond." Sie lächelte schüchtern. „Und wenn dann noch eine ausschaut wie du, flippt er völlig aus."
    
    Christina setzte zu einer patzigen Erwiderung an, überlegte es sich aber anders. Steffi war vielleicht noch nützlich.
    
    „Nun, war nicht deine Schuld. Ich muss nur langsam weiter.", antwortete sie kühl. Steffi sah etwas betreten drein, und Christina rang sich ein „Vielleicht mal wieder, ja?" ab.
    
    Steffi nickte glücklich. „Dann geh mal arbeiten." Sie gab ihr einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Ich muss ja auch noch lernen."
    
    Christina sah ihr schweigend nach und schüttelte den Kopf. Lernen, und das am Freitagabend. Vermutlich war ihr Leben doch nicht so schlecht. Sie schaute zu dem unauffälligen Fenster, das von Pauls Büro aufs Atrium ging und für einen Moment glaubte sie, Pauls Silhouette zu erkennen. Sie lächelte ...
    ... zufrieden. Ihr Weg war nicht die Uni. Ihr Weg eine glückliche Zukunft führte durch dieses Büro.
    
    Walter begrüßte sie mit einem seiner säuerlichen Blicke, sobald sie durch die Tür trat. „Du bist zu spät. Es ist schon fünf nach acht."
    
    Christina seufzte nur. Sie machte sich nicht die Mühe, Walter zu antworten. Der Kerl war ihr egal. Walter wartete ein paar Sekunden, dann grunzte er unverbindlich und deutete auf einen flimmernden Monitor. „Pass heute lieber auf. Die Dachkamera ist ausgefallen. Vor nicht mal zehn Minuten. Keine Ahnung, was da los ist. Also halt gefälligst die Augen offen."
    
    Christinas Kopf schwang interessiert herum. Das war die Kamera im Atrium, die ihr das nächtliche Bad eingebracht hatte. Es war, als hätte jemand einen Weg ins Abenteuer freigemacht, ganz speziell für sie. Das allsehende Auge war partiell blind, jedenfalls für den Moment. Ihre Laune besserte sich so sehr, dass sie beinahe freundlich reagierte. „Ich passe ganz besonders auf. Und drehe Zusatzrunden." Sie lächelte sogar.
    
    Walter sah sie unsicher an. Er wiederholte sein unverbindliches Grunzen und stapfte aus dem Raum. Christina zog die Tür hinter ihm ins Schloss und ließ sich in den Sessel fallen. Der Monitor der Dachkamera zeigte nichts als graue Statik. Ein freudiger Ausdruck breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Das Kribbeln war zurück, stärker als zuvor. Ihre Möglichkeiten, etwas Spaß zu haben, hatten sich gerade beträchtlich erweitert, und ihr Plan konkretisierte sich. Sie lachte vor sich hin. ...
«12...789...18»