Weihnachten - 02. Advent
Datum: 06.06.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: byPhlegeton
... Aber das würde warten müssen. Noch arbeitete sich die Putztruppe die Hallen und Gänge entlang, und sie wollte sicher sein, dass das Gebäude leer war, bevor sie handelte. Christina zog einen Notizblock aus der Tasche, kramte einen Kugelschreiber hervor und zog ein nachdenkliches Gesicht.
So saß sie eine Weile, um schließlich drei Namen zu notieren. Walter stand ganz oben. Sie verzog das Gesicht. Viel zu verbissen für sowas. Aber er hatte die Möglichkeit, jederzeit ins Einkaufszentrum zu kommen. Er hätte sie beobachten können. Und er war genau der Typ, der sich heimlich wieder an den Arbeitsplatz schlich, um sie im Auge zu behalten. Oder, schlimmer, in der Einsamkeit seiner Wohnung die leeren Flure des Einkaufszentrums über seinen eigenen PC im Auge behielt.
Luigi war die Nummer zwei. Auch nicht sympathischer, aber schon eher ein Kandidat. Er hatte die Gelegenheit, und als Detektiv kannte er sich aus.
Und dann war da der Hausmeister. Pawel. Vielleicht der schlimmste von den drei. Sie dachte noch mal nach. Was hatte Steffi ihr erzählt? Der Wachdienst hatte ebenfalls Zutritt, zu jeder Tageszeit. Jürgen, hatte er geheißen. Christina schrieb den Namen unter die drei anderen. Einen Moment zögerte sie, dann setzte sie einen weiteren Namen hinzu. Steffi. Kein Grund, sie auszunehmen. Sie hatte die Gelegenheit, vielleicht auch ein Motiv.
Auf die andere Seite des Blocks schrieb sie nur einen Namen: Paul. Sie lächelte. Fünf zu eins. Aber es war ganz sicher Paul. Er hatte ...
... sie beobachtet, und das war seine Art, sein Interesse zu bekunden. Nun, zu jedem Spiel gehörten zwei. Zu dem hier ganz besonders. Er hatte sie beobachtet, aber damit hatte er auch eine Verbindung zwischen ihnen geschaffen. Eine Brücke, die sie benutzen konnte um die Distanz zwischen ihnen zu überwinden. Es war Zeit, ihn aus der Reserve zu locken. Sie war allein mit ihm, und Steffis Beteuerung, dass keine unbekannten Kameras im Haus versteckt waren, hatte glaubwürdig geklungen. Solange sie die Kameras vermied, war sie sicher vor weiteren Aufzeichnungen.
Endlich war der Putztrupp fertig. Christina hatte den langsamen Fortschritt des Reinigungspersonals geduldig über die Monitore beobachtet. Die letzten Arbeiterinnen verstauten ihre kleinen Karren, räumten Besen und Wischer weg und wechselten in ihre Alltagskleidung. Sie zwang sich zur Geduld. Eine halbe Stunde, sagte sie sich. Eine halbe Stunde Sicherheitsabstand, bis alle draußen waren.
Nach fünfzehn Minuten sprang sie ungeduldig auf. Sie warf einen letzten, prüfenden Blick auf die Monitore. Alle Gänge waren leer. Sie ging den Gang hinunter, vorbei an Pauls Büro. Die Blende war geschlossen, kein Schimmer drang hindurch. War er da oder nicht? Nun, früher oder später würde sie es erfahren. Von seinem zweiten Fenster hatte er das Atrium genau im Blick, und der Auftritt, den sie sich vorgenommen hatte, musste einfach eine Reaktion auslösen.
Christina stoppte an der Brüstung. Der Eingang lag gleich unter ihr, und nur die ...