Weihnachten - 01. Advent
Datum: 01.08.2020,
Kategorien:
BDSM
Autor: byPhlegeton
... schön: die nordisch hohen Wangenknochen, ein kühnes Kinn mit stolzer Nase und dazu volle, sinnliche Lippen. Aber ihr eigentlicher Trumpf war immer ihre Figur gewesen. Zwei endlos lange Beine, gekrönt von einem Apfelpo, die superschlanke Taille, dazu ihr flacher Bauch. Und dann das allerbeste: Die festen, vollen Brüste. Für ein klassisches Laufstegmodel war sie zu üppig, aber für Bademoden und Dessous, da war sie wie geschaffen. Eigentlich hatte sie den Job schon in der Tasche gehabt. Sie hätte ihren Aufenthalt auf Barbados einfach verlängert und wäre mit den anderen Models noch zwei Wochen geblieben. Ein paar verpasste Vorlesungen hätte sie gern dafür in Kauf genommen. Eigentlich interessierte sie ihr Studium schon lange nicht mehr. Nicht mal die Kerle, die sie dabei traf, waren interessant.
Dann kam der Pickel. Drei Tage war er nur gewachsen, bis er die ganze Stirn zu überschatten schien, ein eitriger, ärgerlich roter Vulkan von einem Pickel. Der Fotograf der Bademodenfirma hatte sie angeschaut und gefragt, ob sie häufiger Probleme mit ihrer Haut hätte. Beinahe hätte sie ihm eine geklebt. Jetzt saß sie hier in diesem Kaff bei Schnee und Regen fest. Das Leben war nicht fair. „Ho Ho Ho.", kommentierte der Weihnachtsmann, und Christina antwortete mit einer rüden Geste ihres Mittelfingers.
Christina drehte sich herum, nicht ohne einen letzten, zornigen Blick auf den Weihnachtsmann und sein Gefolge zu werfen. Der Raum glich einer Huldigung der Weihnachtsfeiertage. Die ...
... Bäume standen überall. Ein kleiner Wald umringte die Figuren, und bunte Lichterketten tauchten jeden Winkel in ein unwirkliches Licht. Von den Zweigen hing Lametta wie glitzernde Flechten, und unter jedem Baum schimmerten Päckchen. Der Anblick war hypnotisch.
Christina riss sich los. Der Flitterkram war nichts für sie. Sie liebte Zeug das glitzerte. Nur eben nicht Lametta. Sie stand auf wahre Werte. Am liebsten lupenrein.
Sie wollte gerade gehen, da funkelte es hell. Ein tiefes, rotes Leuchten fing ihre Blicke ein. Christina drehte sich herum, und zum ersten Mal registrierte sie das Juweliergeschäft. Die Lichter der Weihnachtsdekoration spiegelten sich in dem Schaufenster, brachen sich in den Steinen der Ausstellungsstücke und glitzerten in einer Million Farben. Sie machte zögernd einen Schritt, und dann noch einen zweiten. Sie kannte diesen Laden. Hineingegangen war sie nie. Der Laden war zu teuer, so bitter das auch war. Aber ihre Zeit würde kommen. Ein entschlossener Ausdruck legte sich über ihr Gesicht. Sie musste sich die Sachen ja nicht selber kaufen. Es war nicht so, als hätte sie was gegen Geschenke. Ganz im Gegenteil. Geschenke waren das einzige, das Weihnachten eine Daseinsberechtigung verschaffte.
Der Schmuck im Fenster glitzerte in tausend bunten Farben. Christina trat ganz dicht heran. Sie klebte an der Scheibe, und beinahe hätte sie ihre Nase dagegen gedrückt. Das Funkeln zog sie magisch an. Eine Sekunde spielte sie mit dem Gedanken, ihre Karte zu benutzen ...