1. Weihnachten - 01. Advent


    Datum: 01.08.2020, Kategorien: BDSM Autor: byPhlegeton

    ... und den Laden zu betreten, doch dann ließ sie es sein. Nicht gleich am ersten Abend. Und nicht das Juweliergeschäft. Was, wenn sie jemand sah?
    
    Ihr Blick fiel auf ein Halsband. Es lag ein kleines Stück abseits auf einem kleinen Kissen. Das Stück war täuschend schlicht: Nichts weiter als ein Streifen Gold mit vielen roten Steinen. Die Vorderseite zierte ein kleiner, ringförmiger Anhänger. Ein wenig frivol, dachte sie. Aber wunderschön.
    
    Der Anblick ließ sie nicht mehr los. Sie schaute und sie schaute. Irgendwann streifte ihr Blick das Preisschild. Das reichte, um sie eher unsanft in die Wirklichkeit zurück zu holen. Sie seufzte tief und sehnsuchtsvoll. Das Halsband musste warten.
    
    Christina ging den Gang hinab, rüttelte an den Türen, leuchtete in Schaufenster und dachte über ihr Unglück nach. Das schlimmste war ihr Kontostand. Sie war so gut wie pleite. Obwohl sie gut verdiente, war Geld doch immer knapp. Es rann ihr durch die Finger. Irgendwann würde sie jemand an Land ziehen müssen, der ihren Lebensstil finanzierte. Jemand mit genügend Geld. Am besten richtig reich. Sie korrigierte sich sofort. Entsetzlich reich. Und attraktiv. Und irre gut im Bett. Ein Mann, der sie verwöhnte. Jemand, der es sich leisten konnte, sie mit Geschenken zu überhäufen. Mit Dingen wie dem Halsband.
    
    Sie dachte an Paul Ehrlich. Der Mann war eigentlich zu alt, mit beinah dreißig Jahren. Und noch dazu verheiratet. Andererseits hatte sie zumindest letzteres noch nie gestört, nicht, wenn sie ...
    ... jemand wollte. Und Paul war wirklich attraktiv. Ein Teil seiner Attraktivität war dem Fitnesscenter geschuldet, dass er regelmäßig besuchte. Den anderen, größeren Teil verdankte er der Tatsache, dass ihm das Einkaufszentrum gehörte.
    
    Auf dem Grundstück hatte es schon immer ein paar Geschäfte gegeben, darunter das Kaufhaus der Ehrlichs. Es war sein Vater Karl, der das gesamte Gelände gekauft und dann bebaut hatte, mit einer Mall nach amerikanischem Vorbild. Und es funktionierte. Das Center lief hervorragend. Nach dem frühen Tod der Eltern hatte Paul es dann geerbt. Christina hatte schon versucht, Paul kennen zu lernen. Es war auf einer Party. Sie hatte sich überhaupt nur einladen lassen, weil sie gehört hatte, dass Paul kommen würde. Und Paul war auch gekommen. Er und seine Frau.
    
    Christina war nicht feige, aber ein Blick auf die eisige Entschlossenheit, mit der Bianka Ehrlich ihren Mann am Arm festhielt, während sie ihn durch die Menschenmenge manövrierte, hatte ausgereicht, sie auf Abstand zu halten. Sie lächelte nur einmal kurz, doch das war schon genug. Bianka sah es. Sie warf ihr einen Blick zu, der Christina dazu brachte, schnellstmöglich das Weite zu suchen. Sie tat, als wäre nichts gewesen, und verzichtete für den Rest des Abends auf jeden weiteren Annäherungsversuch.
    
    Eine Zeit lang hatte sie mit dem Gedanken gespielt, in Pauls Fitnesscenter zu wechseln, aber dann hatte Elkes Vorschlag, direkt unter seiner Nase als Bewachungsassistentin anzufangen, das Problem ...
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