1. Das Seil 01 Abschied


    Datum: 05.09.2022, Kategorien: Romantisch Autor: Nadine Schnitzer-Katzmann

    ... fesselt mich in aller Ruhe. Bald werde ich mich nicht mehr bewegen können, dann wird er mich mit meinen Spielzeugen in den Wahnsinn treiben.
    
    Wahnsinn! Das Wort springt mich an. Wieso trennen wir uns ohne Not nach so langer Zeit der Gemeinsamkeit? Wahnsinnige Schmerzen durchziehen mein Herz und wieder bin ich froh, dass er hier ist, er kann die gröbsten Schmerzen lindern, so dass ich sie besser ertragen kann. Alles, was er dazu braucht, ist an ihm festgewachsen. Mir laufen die Tränen haltlos über das Gesicht. Vom Wahnsinn in allen Dingen wandern meine Gedanken um das am meisten festgewachsene an ihm! Trösten! Schiesst es mir durch den Kopf. Jetzt! Natürlich! 'Gib mir ein paar Stösse' sage ich, wieder an die Welt gerichtet, und die Welt antwortet durch ihn, indem sie seinen Bringer in mich steckt. 'Ich muss Dich spüren! JETZT!' Nach ein paar Sekunden ist er in mir, der Phallus meiner Wahl. 'Wie willst Du ihn?' fragt er mich mit einer Wärme in der Stimme, dass mich eine Gänsehaut überzieht, nachdem er ihn einfach so in mich geschoben hat. 'Liebevoll!' antworte ich und liebevoll macht er es mir. Er penetriert mich gleichmäßig, ruhig, gelassen, dynamisch. Nicht zu stark, aber auch nicht ziellos.
    
    Er hat mich schön zusammen gebunden, Arme und Beine jeweils mit einer Stange verbunden und dazwischen noch eine Stange, die die anderen auf Distanz hält. Ich habe das reflexartige Gefühl, fliehen zu müssen, aber das ist ausgeschlossen. Mit Hilfe der Spreitzstangen kann er meinen ...
    ... Körper nach Gutdünken öffnen und schliessen. Und wenn er mich öffnet, habe ich das Gefühl, absolut dominiert zu werden, alle Verantwortung abgegeben zu haben. Dann wird meine 'Tempel der gemeinsamen Freuden' nicht nur sichtbar, wenn er mich dabei auf dem Rücken liegen hat, sieht das aus wie eine aufblühende Rose. Darum nennt er dieses Kunstwerk 'Blume'.
    
    Während er mich von innen streichelt, und meine Tränen in kleinen Bächen über mein Gesicht laufen, fragt er leise 'ist es Dir zuviel, soll ich aufhören?', ich schüttle nur vorsichtig den Kopf. Die Liebe zu ihm, will mich weich und anschmiegsam machen, der Schmerz über die bevorstehende Trennung ist scharf wie ein Messer. Es ist ein echter physischer Schmerz. Gleichzeitig hüllt mich mein 'Tempel der Freuden' in Wärme, Liebe und Geborgenheit ein. Es ist ein Gefühlsmix, den man nicht erklären, verstehen oder für möglich halten kann. Ich bin gleichzeitig im Himmel der Liebe und in der Hölle der Trennung. Yin und Yang.
    
    Erst als seine Bewegungen unrhythmischer werden, hört er auf. Ohne etwas zu sagen, fesselt er mich weiter.
    
    Er hat mich zur 'Blume' gebunden, ich kann mich nicht mehr bewegen, liege auf dem Bett und präsentiere meine Vulva in einer Weise, dass sie jeder zufällig Vorbeikommende benutzen könnte. Meine Rosenblätter zeigen sozusagen in den Himmel. Normalerweise heizt mir diese Position gewaltig ein, aber mir laufen noch immer die Tränen. Er bemüht sich, mir den Abschied mit positiven Erinnerungen zu füllen. Und ich ...
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