1. Alejandra Teil 02


    Datum: 17.09.2022, Kategorien: Transen Autor: bydesto

    Unten auf der Straße, zurück an der immer noch warmem, aber jetzt immerhin etwas frischen Luft fiel die Anspannung endlich von mir ab. Zwar hatte ich schon ein ziemlich schlechtes Gewissen, aber mit jedem Meter weiter weg von Alejandra und näher hin zu meinem gemütlichen Bett, wurde es ein wenig kleiner. So war ich gute fünf Minuten und knapp einen Kilometer später sehr zufrieden mit meiner Entscheidung zu fliehen und nachdem mir mein Handy verraten hatte, dass es bereits kurz nach halb eins war, vergrub ich meine Hände entspannt in den Tiefen meiner Hosentaschen.
    
    Doch da fehlte was... Erschrocken tastete ich auch die anderen Taschen ab, doch da war auch nichts. Ängstlich schmiss ich meine Sporttasche zu Boden und tastete in der Dunkelheit nach meinem Portmonee, doch ich fand es nicht. Mit einem Grummeln im Bauch, das rasend schnell wuchs, rannte ich unter die nächste Lichtquelle und kippte den Inhalt meiner Sporttasche achtlos auf den Boden, durchwühlte ihn, fand aber noch immer nichts. Fieberhaft überlegte ich, wann ich es heute am Abend alles in der Hand hatte und dabei wurde mit wirklich schlecht.
    
    Ich war vor dem Fitnessstudio noch bei der Bank gewesen und hatte 400 Euro abgehoben. 350 Euro musste ich bis Ende der Woche in bar an meinen Vermieter zahlen, sonst würde ich nach dem Wochenende direkt auf der Straße sitzen. Und die restlichen 50 Euro waren alles, was ich an Geld für den Rest des Monats noch zur Verfügung hatte. Ich versuchte mich zu erinnern, wann ich ...
    ... es das letzte Mal bewusst in der Hand gehabt hatte, doch die sich daraus ergebende Konsequenz bedeutete überhaupt nichts gutes. Ich hatte das Bild praktisch genau vor Augen, wie ich es zusammen mit meinem Handy aus dem Spind der Umkleide genommen hatte, während Alejandra bereits ungeduldig hinter mir gestanden und meinem Po begrapscht hatte.
    
    Somit gab es nur eine einzige logische Erklärung, nämlich dass ich es bei Alejandra vergessen hatte und doch suchte ich bar jeglicher Hoffnung auf dem Weg zurück jeden Quadratzentimeter Straße ab. Eigentlich wollte ich alles, nur nicht nochmal bei ihr klingeln, doch es blieb mir keine Wahl. Klar wäre es vielleicht besser gewesen bis morgen zu warten und dann mit etwas Abstand um Verzeihung zu bitten, doch im Geldfach befand sich auch mein Appartmentschlüssel und so hätte ich die Nacht auf der Straße verbringen müssen...
    
    Mit zittrigen Fingern klingelte ich und immerhin dauerte es nicht lange, bis der Summer ertönte. Oben am Ende der langen Treppe erwartete mich Alejandra bereits mit verschränkten Armen und in einen schwarzen Morgenmantel gehüllt. Ihre Körperhaltung war ausgesprochen kühl und feindselig, doch viel mehr Sorgen bereitete mir der äußerst zufriedene, höhnisch überlegene Ausdruck auf ihrem Gesicht.
    
    "Wer ist denn da? Unsere Ausreißer..." Ihre Stimme klang unfassbar hämisch, ganz so als ob sie gewusst hatte, dass ich gleich wieder vor ihr stehen würde... Und das konnte nichts gutes für mich bedeuten!
    
    "Ähm Sorry... Aber ...
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