Der Alte
Datum: 05.01.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Besen zur Seite und kommt mit einem sichtlich erleichterten Gesichtsausdruck auf mich zu.
"Er ist auf der Terrasse", sagt sie nur. "Gott sei Dank, dass sie endlich da sind. Ich kann mir diesen Jammer nicht länger ansehen."
"Hallo Concetta", grüße ich.
Ich halte mich aber nicht lange auf, husche an ihr vorbei ins Haus, durchquere es und trete langsam und mich vorsichtig umschauend auf die Terrasse. Im ersten Moment kann ich Alex nirgends sehen. Doch dann erblicke ich ihn genau an der Stelle, an der ich ihn auch bei meinem ersten Besuch angetroffen habe.
Er steht mir abgewandt und lehnt am Geländer. Ich trete hinter ihn und versuche so leise wie möglich zu sein. Trotzdem muss er meine Anwesenheit gespürt haben, denn er dreht sich um und schaut mich mit großen Augen an.
"Du bist hier?"
"Wie du siehst", antworte ich lächelnd.
"Warum?"
"Weil ich dich sehen wollte."
"Nur sehen?"
"Ich wollte auch fragen, ob zwischen uns alles noch ist, wie es war?"
"Ich liebe dich von ganzem Herzen, wenn du das meinst."
"Ich liebe dich auch!", sage ich.
Dabei mache ich den letzten Schritt auf ihn zu, lege meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn zu mir. Ich presse gierig meine Lippen auf die seinen. Er steht anfangs völlig steif da und scheint nicht gleich zu realisieren, was gerade geschieht. Als ich meine Zunge gegen seine Lippen dränge und um Einlass bitte, öffnet er sie nur zögerlich. Doch dann brechen alle Dämme. Er legt die Arme um meine Taille, zieht ...
... mich ganz, ganz eng an sich und der Kuss wird stürmisch und leidenschaftlich.
Erst als uns die Puste ausgeht, lösen wir unsere Lippen. Sie prickeln so schön! Wir halten uns aber immer noch fest und schauen uns nun tief in die Augen.
"Du bist da", meint er noch einmal.
"Kevin ist gekommen und hat sich entschuldigt."
"Echt? Wie das?"
"Er hat eingesehen, dass er einen Fehler gemacht und überreagiert hat."
"Und damit ist alles wieder gut?", will er wissen.
Der skeptische Unterton in seiner Stimme gefällt mir gar nicht. Sein Gesicht verrät mir auch nicht, was er denkt und mir fällt das Herz in die Hose. Ich bin davon ausgegangen, dass er mich mit offenen Armen empfängt. Dem ist aber offenbar nicht so. Ist er sauer, weil ich unsere Beziehung beendet habe? Trotz allem stehen wir direkt voreinander, ich habe die Hände hinter seinem Nacken verschlungen und er seine Arme um meine Taille gelegt. Allmählich ändert sich auch die Stimmung. Langsam lasse ich meine Stirn gegen seine sinken und genieße die Berührung und seine Nähe. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, was er gerade denkt.
"Ich hatte gehofft, dass alles wieder gut ist", sage ich unsicher. "Ich bin dir aber auch nicht böse, wenn ich dir zu flatterhaft bin."
"Flatterhaft?", will er wissen.
"Nenn es wie du willst", sage ich.
Dabei löse ich enttäuscht und traurig die Arme von seinem Hals. Jetzt ist alles aus! Ich habe es vergeigt.
"Ich hätte zu dir halten müssen und nicht einfach gehen sollen, ich ...