Geheimnisse von Nonnenwerder 9
Datum: 27.02.2023,
Kategorien:
Hardcore,
Humor
Autor: A-Beatrye
... doch nur, um etwas vom Straßenniveau zur Fähre runter zu bekommen.“, sagte Vanessa mit einer wegwerfenden Handbewegung.
„Was man nicht über die Rampe transportiert bekommt? Und was soll das sein?“, fragte ich zurück.
Vanessa schaute nachdenklich aus dem Fenster und auf die andere Seite des Rheinarms. Dann schaute sie zu Martin, der mit ihnen im Zimmer saß und auch die Bücher wälzte.
„Du solltest das Häuschen mal genauer im Auge behalten. Vielleicht kommst du auch da rein.“
„Wie du befehlest, holde Maid.“
Vanessa verdrehte die Augen.
Am Abend hatte Hannes Wachdienst auf der anderen Seite und behielt speziell das Häuschen im Auge. Es war die übliche Zeit, wenn der Hausmeister plötzlich auftauchen sollte, da piepte mein Handy und es kam ein Foto herein. Darauf war zu sehen, wie der Hausmeister von Innen aus dem Häuschen trat. Noch war in dem Häuschen Licht an und so konnte man eine Leiter im Hintergrund schimmern sehen, die in die Tiefe führte.
„Bingo“, sagte ich und schrieb ihm eine Nachricht, er solle ein Bild vom Schloss der Tür machen. Dreißig Sekunden später hockten wir vorm Internet und verglichen das Foto mit möglichen Schlossherstellern. Weit nach Mitternacht, als der Hausmeister längst wieder im Kloster und hoffentlich friedlich in seinem Bett am Schlafen war, standen wir wieder im Hausmeisterbüro vor dem Schlüsselschrank. Es dauerte nicht lange und wir hatten einen passenden Schlüssel.
Am darauffolgenden Tag testeten wir ihn heimlich an der Tür ...
... aus und als wir sicher waren, dass er passte, schickten wir Martin los, ihn nach zu machen. Aber ob das wirklich der Schlüssel zum Tunnel war, das wussten wir immer noch nicht. Wir brauchten den ultimativen Test. Wir fuhren mit der vorletzten Fähre von der Insel und ließen die letzte ungenutzt verstreichen. Wenn jetzt kein Tunnel in dem Häuschen existierte, würden wir am nächsten Morgen von Schwester Agnes wieder zu einer Woche Küchendienst verdonnert. Da waren wir uns sicher. Ich betete, dass ich recht hatte.
Wir warteten, bis der Hausmeister aus dem Häuschen hervorgetreten war und sicher weggefahren war und schlichen dann selber zur Tür. Vorsichtig öffneten wir das gut geölte Schloss. Als wir alle eingetreten waren und ich dir Tür wieder geschlossen hatte, schaltete Anna das Licht an. 2 Meter vor uns klaffte ein dunkles Loch im Boden, aus dem eine Leiter hervorragte. Zusätzlich hörten wir von unten das Brummen einer Pumpe.
Als wir vorsichtig in das Loch schauten, sahen wir vielleicht 10 Meter unter uns einen dämmrig angeleuchteten Fußboden. Alle schauten mich an, dass ich doch bitte zu erst heruntersteigen sollte. Ich zuckte mit den Schultern und trat auf die Leiter. Es war wieder einer dieser Momente, in denen ich mich fragte, warum andere sich sowas erst überlegen mussten und ich es einfach nur tat. War ich besonders lebensmüde oder tollkühn? War es Mut oder einfach ein Gefühl davon, was in der Welt sicher war und was nicht? Ich war mir absolut sicher, dass mich da ...