Solea und Karim
Datum: 29.04.2023,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
Die ist ein Auszug aus meinem Buch. Er beginnt ca. auf Seite 38.
Folgendes erschließt sich logischer Weise nicht:
-die Charaktere der Personen und deren genaue Beschreibung
-die zu Grunde liegende Rahmenhandlung an sich
-die Beweggründe der Personen für ihr Handeln
Solea und Karim
Pünktlich stand Karim vor dem Erich-Kästner-Gymnasium. Solea
trat mit ihren Schulfreundinnen aus der Eingangstür auf die Straße. Sie zogen ihre Jacken fester um die Schultern und schlossen die Reißverschlüsse, um den kalten Nieselregen zu trotzen. Einige hielten sich die Kragen ihrer Jacken zu. Karim wartete vor der Schule, lässig an sein Auto gelehnt. Seinen weißen Schal hatte er mehrfach um den Hals gewunden, die kalten Hände tief in seinen Manteltaschen vergraben. Die Mädchentraube stockte und es begann ein heftiges Getuschel.
„Sieh mal da! Der sieht doch wohl absolut geil aus, oder?“
„Jaaa, unglaublich süß! Und der schaut immer hier her zu uns!“
„Und das Auto erst, wow!“
„Auf wen der wohl wartet?“
„Der wartet auf mich!“ Solea schaute nur kurz über die Schulter zurück und stolzierte mit wiegenden Hüften vor den Mädchen her auf Karim zu.
Ihre Bemerkung löste natürlich ein noch heftigeres Getuschel aus. Solea stieg stolz in Karims Wagen und genoss die neidischen Blicke der anderen Mädchen. Eines stand fest, morgen in der Schule würde sie viele Fragen beantworten müssen.
Ein Einkaufsbummel mit Frauen erfordert viel Langmut und Nerven von einem Mann! ...
... Diese Tatsache sollte Karims Lektion an diesem Nachmittag sein. Trotz des schlechten Wetters waren viele Menschen auf den Beinen. Die meisten waren sicher unterwegs, die Geschenke ihrer Freunde und Verwandten vom gerade zurückliegenden Fest der Liebe umzutauschen. Sie ließen sich den Ku-Damm hoch und runter treiben und wurden langsam pflastermüde. Karim trottete hinter Solea her durchs KaDeWe und trug brav die Einkaufstüten. Er stöhnte: „Jetzt reicht es mir, wir gehen jetzt einen Kaffee trinken, am besten im Sony-Center. Komm lass uns fahren.“
Da Soleas Füße auch nicht mehr so recht wollten, nahm sie den Vorschlag dankbar an. Sie schlenderten zur U-Bahn. Inzwischen schien ganz Berlin auf den Beinen zu sein. Mühsam quetschten sie sich in den überfüllten Waggon. Im Sony-Center-Cafe fanden sie zum Glück schnell einen kleinen freien Tisch. Sie bestellten zwei Cappuccini und waren froh, endlich sitzen zu können. Solea wühlte in den Tüten und betrachtete ihre Beute des Tages.
„Solea, weißt du was, komm doch mit zu mir, ich habe ein kleines Apartment in einem der Hochhäuser hier ganz in der Nähe, in der Leipziger-Strasse. Da kannst du dich wieder richtig aufwärmen.“, schlug Karim vor.
„Du hast eine Wohnung hier in Mitte? Welch ein Zufall! Doch nicht etwa in einem der vier Hochhäuser dort? In welcher Etage?“
„Dreiundzwanzigste, mit toller Sicht über die Stadt. Besonders wenn es dunkel ist, sieht das genial aus. Natürlich nicht so schön wie Dubai bei Nacht.“ fügte er leise ...