1. Sie Überraschung 02


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bymbkb2016

    ... alles aus ihm heraus, was sie nur langsam erkannte und nicht einsortieren konnte. Er hatte sein Kunststudium geschmissen, weil andere besser waren. Er bemühte sich nicht ein neues Ziel zu suchen und daran zu arbeiten. Sein Selbstmitleid trieb immer schlechtere Blüten und er zog sich ins Schlafzimmer zurück. Seit fast einem Jahr schlief sie im Wohnzimmer und er verbrachte seine viele Freizeit am PC im Schlafzimmer. Man hatte sich kaum noch etwas zu sagen und für Michael waren seit langer Zeit alle anderen Schuld, nur er selbst nicht. Wie oft musste sie schon hören, dass die anderen ihn nicht akzeptieren, ihm nur schlechtes wollen und einfach nicht sehen, dass er zu besserem berufen ist, als zu dem, was man ihm anbot. Christina verzweifelte an ihm und war nicht in der Lage eine klare Entscheidung für sie beide zu fällen. Im Innersten wusste sie, dass beide am Ende der Fahnenstange ihres gemeinsamen Lebens angekommen waren, aber es fehlte ihr die klare Abkehr von ihm, weil sie ihn so sehr liebte. Diese erotischen oder anderen schönen Erinnerungen hielten sie bei ihm und doch wollte sie an irgend einer Stelle ihres Wesens von ihm weg.
    
    Christina stand die eigene Unfähigkeit im Weg, die sie in den Jahren ihres Lebens ausbaute, alle Konflikte nicht mit einem Lächeln zu verdrängen oder ohne Streit lösen zu wollen. Es war nicht ihre Art laut zu werden oder hart mit ihrem Gegenüber ins Gericht zu gehen. Am Ende stand immer ein unverbindliches Lächeln ohne Ergebnis für das ...
    ... Problem. Christina war sich bei Michael nicht bewusst, dass es keine Liebe mehr war, sondern Mitleid, das sich nun langsam in Ablehnung verwandelte, weil Michael nichts gegen die gemeinsame innere und in der Wohnung bereits gelebte äußere Trennung unternahm. Dass sie in der letzten Zeit ihren Unmut laut heraus schrie, war ein persönlicher Schock und sie erkannte sich selbst nicht mehr wieder.
    
    Ihr Leben lief draußen routinemäßig als Verwaltungsangestellte in der Sozialbehörde ab. Zu Hause war nur noch Unsicherheit, Unfrieden und gespaltene Zweisamkeit, ohne Ziel.
    
    Ihre Arbeit war der Fluchtpunkt für relative Ruhe, die sich jedoch ebenfalls langsam auflöste, weil ihr zu viele berufliche Fehler unterliefen. Immer häufiger beschwerten sich Kunden bei ihrem Teamleiter, der ein Choleriker war und ihr die Hölle auf Erden bereitete, wenn etwas bei ihr schief ging. Stück für Stück schaukelten sich die einzelnen Probleme und Konflikte bei Christina hoch und sie stand eines Tages hilflos und verloren auf dem Flur ihrer Behörde. Die Herzlichkeit unter den Kolleginnen hatte schon durch die permanent geänderten Gesetz, Durchführungsverordnungen und internen Anweisungen massiv abgenommen. Ihr privater und beruflicher Misserfolg steigerte die angespannte Atmosphäre in ihr und um sie herum. Das freundliche Lächeln verschwand immer öfter und niemand wusste warum. Christina fraß alles in sich hinein und schwieg. Michael stand ihr nicht zur Verfügung, um wenigstens ein wenig Hilfe für sie zu ...
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