Die Begegnung
Datum: 12.06.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Geschichtenerzaehler
... schliesse ich gut 10m von der Hütte entfernt an einen Wasseranschluss an. Dort kann man neben Trinkwasser, auch Wasser für die Toilettenspülung etc. entnehmen. Im Sommer füllen wir jeweils unseren 500 Liter fassenden Tank damit auf. Von diesem Wasser wird unsere Toilettenspülung gespeist. Ebenfalls das Waschbecken. Als Trinkwasser ist es zwar nicht wirklich zu empfehlen, aber zum Zähne putzen und waschen hat es noch nie jemandem geschadet. Das Wasser welches ich zum kochen brauche, hole ich mir jeweils direkt am Hahn und trage es kurz rüber zur Hütte.
Da es mittlerweile doch schon etwas spät geworden ist, mache ich mir schnell ein paar Instantnudeln und öffne eine Büchse Bier. Nach dem Essen schnappe ich mir meinen Rucksack und gehe durch die Tür in den oberen Stock. Ich schliesse alle Fenster und klettere über eine Leiter in den zweiten Stock. Hier ist mein ganzer Stolz. Eigenhändig habe ich vor ein paar Jahren den Platz über dem Zimmer im ersten Stock zu einem Schlafplatz umgebaut. Es gibt ein grosses Fenster, durch das man auf die Wiese direkt vor der Hütte schauen kann. 20 cm von der Scheibe entfernt liegt schon die Doppelmatzratze.
Es ist ein wunderbarer Platz zum schlafen. Ich schüttel das Bettzeug auf und schlüpfe aus meinen Kleidern. Es ist ein wunderbares Gefühl, in dieses Bett zu kriechen. Es riecht alt, ist aber gleichzeitig frisch. Es hat einen ganz eigenartigen, speziellen Geruch. Seit Jahren schon, schlafe ich nackt. Ich mag das Gefühl der rauhen ...
... Bettwäsche auf meiner Haut. Morgen möchte ich früh aufstehen, denn ich plane eine kleine Wanderung.
Kurz nach 6 bin ich schon wach. Ich steige, nackt wie ich bin, in eine Jogginghose und gehe runter in die Küche. Ich schnappe mir die gute alte Bialetti Kaffemaschine. Aufdrehen, Wasser rein, Pulver rein und wieder zudrehen. Ich stelle sie auf den kleinen Gasherd, denn es ist eindeutig zu warm um den grossen Holzherd anzufeuern. Nach nicht einmal 5 Minuten ist der Kaffee fertig. Ich giesse ihn in eine der schönen alten Tassen die hier oben stehen und gehe vor die Hütte. Dort setzte ich mich auf die alte Holzbank und geniesse die Morgensonne. Da hier nur wenige Berge höher sind, hat man zum Glück schon frühmorgens die volle Sonneneinstrahlung.
Nach 20 Minuten höre ich ein Fahrzeug kommen. Der Weg führt direkt hinter unserer Hütte durch. Da man auf diesem Weg einzig die Alphütte der Sennerin erreicht, muss es ein Bauer aus dem Dorf sein. Ich schnappe mir meine Kaffeetasse und laufe die wenigen Schritte bis zum Weg. Ja. Ich bin neugierig. Hier oben freut man sich immer wenn man jemanden trifft. Nicht dass ich es brauchen würde. Ich bin genau so gerne im Winter hier. Da kann ich dann gut 5-7 Tage in kompletter Einsamkeit verbringen. Aber jetzt, in diesem Moment, freue ich mich, vielleicht jemanden zu treffen, den ich kenne. Und tatsächlich. Es ist Elsa, eine der Bäuerinnen aus dem Dorf. Sie hält an und steigt aus. Wir wechseln ein paar Worte. Landwirtschaftlicher Smaltalk... Wetter, ...