Familie Undercover 01/12: Bewerbung
Datum: 20.06.2023,
Kategorien:
Inzest / Tabu
Autor: byDingo666
... sich neben mich. „So ist Mama immer, wenn sie an einem Buch arbeitet", murmelte sie und sah dabei in die Ferne. „Manchmal denke ich, ihre Romanfiguren sind ihr näher als ihre eigene Familie."
Ich gab ein nichtssagendes Geräusch von mir. Natürlich hatte ich mir sofort zwei von Silvias Werken bestellt, als ich herausbekam, dass die Ehefrau meines Vaters sich einen Namen als Verfasserin historischer Romanzen gemacht hatte. Sie veröffentlichte unter dem Pseudonym „Gwendolyn F. Hawke", und ich hatte „Sturm über den Niederlanden" und „Der Raubritter der Gerechtigkeit" gelesen. Nicht mein Stil, viel zu pathetisch. Aber offenbar gab es massenhaft Leuten, denen das gefiel. Die Amazon-Bewertungen standen bei vierkommasechs.
„Bist du sicher, dass du ein Praktikum in diesem Irrenhaus machen willst?", fragte Mara mich von der Seite. „Ich bin froh, wenn ich hier raus bin."
Sehr gute Frage! Wollte ich das?
„Ich muss Geld verdienen. Sonst kann ich im Herbst nicht studieren. Ich habe keine Familie mehr."
„Oh." Mara blinzelte betroffen. „Tut mir leid. Ich vergesse manchmal, dass es vielen Leuten schlimmer geht als mir. Ich habe zumindest eine normale Familie. Naja -- einigermaßen normal."
Einigermaßen normal, aha. Ein Vater, der sich an ein blutjunges Mädchen heranmachte, keine zehn Meter Luftlinie von uns entfernt. Eine Mutter, die völlig in ihre Fantasie abdriftete. Ein Bruder, der offenbar ein Geldproblem hatte und zu einem Job geknechtet wurde, den er hasste. Und sie ...
... selbst, immer einen großen Bogen um Arbeit und um ehrliche Antworten machend.
Dann fiel mir ein, dass dies ja auch der komplette Rest meiner Familie war. Zumindest auf dem Papier. Mutter war gestorben. Konrad, der Mann, den meine Mutter heiratete, als ich fünf war, hatte mich nie adoptiert. Und er hatte mir glasklar erklärt, dass er seine Pflichten mir gegenüber mit dem Schulabschluss als erfüllt ansah.
Blieb mein leiblicher Vater. Wenn ich mein Recht einforderte, dann hatte ich Anspruch auf einen Erbteil von meinem Erzeuger Mike. Dumm nur, dass der praktisch nichts mehr besaß, nach dem Konkurs seiner Baufirma vor vier Jahren. Ich kannte seinen Lebenslauf besser als meinen eigenen.
Mein Vater war ein Arsch, wie man es auch drehte und wendete. Doch warum hatte ich mich dennoch gerade vor ihn gestellt, völlig automatisch, und so verhindert, dass seine Frau ihn mit Valerie erwischte? Mit geschlossenen Augen grübelte ich über dieses Rätsel nach. Ich kam auf keine Antwort.
Stimmen, Lachen. Ich blinzelte und richtete mich auf.
Mike und Valerie kamen um die Ecke gebogen. Sie schlenderten eng nebeneinander. Ohne Berührung, aber viel fehlte nicht. Beide hielten an, als sie uns auf der Liege sitzen sahen.
„Hi, Paps." Mara wies auf mich. „Dein nächster Termin ist schon da."
„Oh?" Mike sah alarmiert zwischen mir und Valerie hin und her, dann blinzelte er auf seine Uhr. „Siena Wahrs? Hatten wir nicht vierzehn Uhr ausgemacht?"
„Tut mir leid", brachte ich heraus. „Bin ...