Maggy Gyver
Datum: 11.09.2023,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... machte: „Schlompff!“, Die Wand über dem Kamin fiel ins Zimmer hinein und es hat ganz grell geblitzt und gekracht.
Ich hab mich noch gewundert, dass mein Hardy so eine Granate ist,
dann bin ich in Ohnmacht gefallen. Mehr weiß ich auch nicht mehr, Herr Richter.
Aber schön lustig war es mal wieder.“
Staatsanwältin: „Na? Da sehen Sie es ja, Herr Vorsitzender. So hat uns die Zeugin also weitergeholfen. Nur dummes Zeugs und Schweinskram.“
Richter: „Hm, mir schwant, dass wir da mal die Angeklagte Kiefer fragen müssen.“
Angeklagte Margrit Kiefer, alias „Maggy Gyver“:
„Darauf habe ich gewartet, Herr Richter. Ich kann das nämlich alles aufklären.
Den Hausgeist, das Trapsen und auch die Wand und den Blitz und das Foto.“
Richter: „Und warum nicht gleich so, Angeklagte?“
Angeklagte Margrit Kiefer, alias „Maggy Gyver“:
„Weil Sie mir es dann bestimmt nicht geglaubt hätten. Das geht mir doch immer so.
Immer sagt dann jemand: „Och, du spinnst, das gibt es ja gar nicht.“
Jetzt heben Sie es aber von ganz unabhängigen Zeugen gehört.
Da fange ich also mal an.
Sie müssen wissen, Herr Richter, dass in unser Haus irgendwann einmal vor langer Zeit nachträglich eine Lieferantendurchfahrt eingebaut worden ist. Genau zwischen unserer Wohnung und der Wohnung der Nebenkläger. Die haben da ihre Männer-WG.
Und genau über dieser Einfahrt gibt es ein Niemandsland. Einen Raum ohne Fenster, dessen Fußboden einen Meter über dem normalen Fußboden liegt. Die beiden ...
... Wände auf jeder Seite, zu den anliegenden Wohnungen hin, bestehen lediglich aus Hartpappe und sind mittels Metallklammern am Mauerwerk befestigt. Daher auch das gelegentliche Heulen und Pfeifen unseres Hausgeistes. Die Wände sind nicht ganz dicht, nur von Tapete überdeckt. Als ich das aber einmal näher untersuchen wollte, da fiel mir doch Einiges auf, was mir spanisch vorkam.
Zu unserer Wohnung hin hatte da nämlich jemand ein kleines Loch in die Wand zu unserer Wohnung gebohrt und auf der Staubschicht in dem Raum waren ganz deutlich Fußspuren sichtbar, die da noch nicht lange sein konnten. Genau zu diesem Loch hin. Als ich das kleine Guckloch mal näher in Augenschein nahm, fielen mir darunter an der Wand so einige Spritzer und Flecke auf. Ich brauchte gar nicht erst daran zu riechen, um zu wissen, was das bedeutet.“
Staatsanwältin: „Ach ja? Ich will es aber wissen.“
Angeklagte: „Dann besuchen Sie doch einfach mal die hölzernen Umkleidekabinen in unserem Stadtbad. Stellen Sie sich da möglichst lange nackig rein und sie werden dann bestimmt auch bald die Lochbenutzer zu sehen kriegen. Und die Sie natürlich auch.
Wenn Sie Glück haben, dann sind da auf Hüfthöhe auch noch größere Löcher drin und sie können einem Stück von denen auch noch die Hand geben, oder sogar daran lutschen, wenn Sie wollen, Frau Staatsanwalt. Wenn sie Liebhaberin von Harzer Käse und vergammeltem Fisch sind, dann können Sie ja gerne auch mal an den Flecken
riechen.
Ich wusste also Bescheid. ...