Im Modehaus
Datum: 04.10.2023,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
"Haben sie dieses Shirt auch eine Nummer kleiner?"
Das war heute mal wieder zum Verrücktwerden, auf der einen Seite sollte Kerstin die neue Ware umdekorieren, und auf der anderen Seite wollten ständig irgendwelche Kundinnen was von ihr wissen. Sie fuhr sich durchs Haar, holte Luft und begleitete ihre Kundin, eine attraktive Mittzwanzigerin, zu einem Ständer, an dem zahlreiche rote Shirts hingen. "Bitte sehr, versuchen sie mal, ob das hier passt." (Rot steht dir mal überhaupt nicht...). Die Kundin verschwand in einer Umkleide und Kerstin wandte sich wieder der Schaufensterpuppe zu, die sie eben dekoriert hatte, noch eine neckische Baseballcap drauf, ja, so sah das sportlich aus.
Ihr wurde schwindlig, solche kleinen Kreislaufprobleme hatte sie in letzter Zeit häufiger, vielleicht hatte sie zuviel Streß - dabei war das ein Ferienjob! Sie schloß die Augen und atmete tief durch.
"Ich denke das passt, danke für ihre Hilfe!" Die Kundin stand vor ihr, doch sie hatte das Shirt nicht an. Sie hatte überhaupt nichts an. "Ist alles in Ordnung, sie sind ja ganz blaß?"
"Ich halluziniere, ich halluziniere..." dachte Kerstin. Sie sammelte sich kurz und sagte entschlossen: "Schon okay, ich arbeite eben zu viel..." "Na dann," lachte die Kundin und bewegte sich in Richtung der Kassen.
Kerstin wagte nicht, an sich hinunterzusehen. Hier war etwas schreckliches geschehen, oder aber sie drehte gerade völlig durch. Wie auch immer, sie konnte in ihrer ganzen Umgebung keinen Fetzen ...
... Stoff mehr sehen. Die Regale waren leergefegt, an den Ständern hingen nutzlose Bügel. Selbst die zu Dekoration herumstehenden Schaufensterpuppen waren nackt. Die anderen Kundinnen übrigens auch. Ihre Kollegin Mareike huschte geschäftig an ihr vorbei, das gab ihr den Rest.
Anscheinend schien außer ihr niemand etwas bemerkt zu haben, zwei jüngere Frauen posierten scherzend vor einem Spiegel, eine weitere Kundin nahm abwechselnd verschiedene Kleiderbügel unter die Lupe. "Okay, ich spinne!" murmelte Kerstin und schaute auf ihre Zehen. Eigentlich hätte sie da unten ein paar Turnschuhe sehen müssen. Eigentlich hatte sie sich auch heute morgen die Beine epiliert, der braune Flaum sah aber aus, als würde sie nichteinmal einen Epilierer besitzen! Mit klopfendem Herzen näherte sie sich einem Spiegel...
Das war ja schrecklich! 1,70 Meter nahtlose Bräune in vollständiger Textilfreiheit waren dort zu sehen, am schlimmsten waren aber die Haare. Weniger die am Körper, sondern diese verfilzten Dreadlocks, die ihr Haupt zierten. Plötzlich tauchte Mareike neben ihr auf. "Ist dir nicht gut? Du kannst kurz Pause machen, wenn du willst."
Mareike - die natürlich ebenfalls völlig nackt war und dringend eine Rasur sowie ein Bad benötigte - schaute sie durchdringend mit ihren strahlend blauen Augen an. "Wir gehen am besten kurz ins Büro, okay?"
Auf dem Weg dorthin kamen sie an einer Clique lärmender Mädels vorbei, auf deren Styling man wohl nicht näher einzugehen braucht.
"Du weißt es, ...