Weeslower Chroniken V - 2002 - Jasmin - Kapitel 1 Das Garten Eden-Resort
Datum: 15.07.2019,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: nudin
... Pariser Modeszene hin und her, war ernsthaft, beinahe schroff und kaum ansprechbar.
Seinen Assistenten Aron kannte sie dagegen noch nicht. Er kam aus Weeslow und war von Ralph engagiert worden. Wie die beiden zueinander standen, wusste Nadine nicht, aber sie vermutete, dass dieser Aron ebenfalls schwul war. Schön anzuschauen jedenfalls war er. Etwa Ende zwanzig und mit dem durchtrainierten Körper eines Zehnkämpfers, kümmerte er sich gerade schweigend um die Technik.
Außerdem war noch Frau Bodenhein, von allen Daniela genannt, anwesend, die neue Geschäftsführerin des „Garden Eden Romantik Hotel“. Jasmin schätzte sie auf Ende vierzig. Sie musste mal sehr hübsch gewesen sein, dachte Jasmin, doch nun war sie für ihren Geschmack viel zu auffällig blondiert und viel zu sehr geschminkt, außerdem schon ein wenig rundlich, was die viel zu enge Kleidung nicht kaschieren konnte. Und manchmal etwas zickig, fand Jasmin, jedenfalls ihr gegenüber. Sie konnte sich vorstellen, dass diese Daniela gut mit Weber auskam, jedenfalls waren sie beide gleich unsympathisch.
Zuletzt war da noch eine junge, verdammt hübsche Angestellte, Nadine, die sie auf Anfang zwanzig schätzte, dunkelhaarig, schlank, langgliedrig. Sie hatte die Aufgabe, im Hotel und im Wellnessbereich für die Fotos alles herzurichten, Hotelzimmer, Restauranttisch, Saunatücher und so weiter. Außerdem sollte sie nachher die Bedienung im Restaurant spielen. Sie trug das obligatorische pinkfarbene T-Shirt und den weißen ...
... Minirock, die Sachen, die alle weiblichen Angestellten hier tragen würden, und zeigte darin sagenhaft schöne lange Beine.
Daniela begrüßte Jasmin recht kühl und meinte in die Runde. „So, dann wären wir ja fast komplett. Ich hoffe, die beiden kommen bald."
Die beiden, damit waren die beiden gebuchten Models für die Aufnahmen gemeint, eine junge Frau, ein junger Mann, die als Hotelgäste in den verschiedenen Stationen aufgenommen werden sollten, an der Rezeption, in der Honeymoon-Suite, die extra schon hergerichtet wurde, in der Sauna, im Pool, im Sonnengarten, am See. Das Wetter dafür war ideal, und die Zeit wurde knapp. Das Shooting hatte schon zweimal verschoben werden müssen, nun sollten bald die Werbematerialien in Druck gehen und die Homepage aufbereitet werden.
Daniela und Ralph gingen hinaus zum Rauchen, Aron holte die restliche Fotoausrüstung aus dem Auto. Als Weber Nadine zum Kaffeeholen hinaus schickte, fand sich Jasmin plötzlich mit ihm allein im Foyer wieder. Sie fühlte sich noch nicht bereit dafür, mit ihm einen so langweiligen, gequälten Small Talk zu halten, wie es ihre Chefin immer zu tun pflegte.
Lieber lief sie Nadine hinterher, um ihr zu helfen. Sie hatte die bildhübsche Dunkelhaarige schon bei einer vorherigen Begehung gesehen, als das Hotel noch Baustelle war.
„Wie heißt Du nochmal?“ fragte Nadine.
„Jasm´n.“ Sie betonte dabei die erste Silbe „Jes“ und endete mit einem stummen „m´n“ und kaum hörbaren i dazwischen. Sie hasste es, ´Jasmiiin´ gerufen ...