Geflüchtet
Datum: 08.02.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: badefreund
... Hause, welche er kurz darauf heiratetet. Diese gebar ihm auch eine Tochter. Die neue Gräfin war hier in der Stadt nicht so gut angesehen. Sie war genau das Gegenteil von der ersten Frau des Grafen. Die erste Frau war liebevoll zu allen Menschen, machte von sich aus die Besuche im Altenheim und engagierte sich stark im sozialem Leben der Stadt. Die neue Frau bildete sich viel auf ihr schönes und ansprechende äußere Erscheinung ein und versuchte den Grafen zu bewegen, etwas mehr sich ins Jetset zu begeben und den Luxus verschwenderisch zu genießen.
Der Graf war früher zur Erntezeit nicht selten, in alter Arbeitskleidung auf einem Trecker anzutreffen und arbeitet mit den Bauern auf den Feldern, Fluchte und Spuckte genauso aus, wie der einfache Arbeiter. Und beim Erntedank war er der Erste, der die feine Gesellschaft verließ und mit den Bauern feierte. Seine erste Frau, war da anders als die jetzige, die Trank nicht mit, sie stand mit den anderen Bäuerinnen in der Küche und Kochte und Backte, obwohl sie im Schloss dafür ca 50 Angestellte hatte.
Die neue Frau ließ sich nur bedienen und achtete darauf, keinen Staub abzubekommen und ließ jeden spüren, dass er unter ihrer Würde stand.
Vor einem halben Jahr starb der Graf in einem Alter von 45Jahren an Krebs und es wurde eine große Beerdigung gefeiert. Alle kamen und da sah ich auch die älteste Tochter des Grafen wieder. Sie war ca. 170cm groß, schlank und hatte blonde Haare. Mehr konnte ich damals leider nicht erkennen. Sie ...
... trug einen Fellmantel, eine große Sonnenbrille und einen Hut, der ihr Gesicht verbarg. An der Hand hielt sie ein kleines Mädchen, welches stark weinte und sich dann an ihr Bein klammerte.
Nach der Beerdigung änderte sich im Bereich der Stadt einiges. Alles, was der alte Graf noch so an sozialen Zuwendungen gab, wurden durch die nun Gräfin eingestellt.
Die Pfarrer der evangelischen wie auch der katholischen Kirche versuchten des Öfteren sie zum Umdenken zu bewegen, aber sie verweigerte dies. Nun gab es große Feste auf dem Schloss und viele Leute bekannten Namens waren geladen und nicht selten pöbelten diese betrunken hinterher in der Stadt rum, da diese zum Teil in den Hotels untergebracht worden waren. Man sah zwar viele Promis aber das Benehmen dieser sorgte sehr schnell für großen Unmut gegenüber der Gräfin. Trotz diverser Beschwerden seitens der Stadtverwaltung änderte sich aber nichts.
Nur von den Kindern hörte man nichts mehr. So dachte ich, wie mein Vater das wohl hielt. Er war, wie ich Rechtsanwalt und betreute schon seit Jahren die gräfliche Familie. Mein Vater war mit dem alten Graf zusammen in die Schule gegangen und die beiden waren seitdem schon immer die besten Freunde gewesen. Vor ca. 3 Monaten hörte man ein Gerücht, dass die beiden Kinder von zu Hause abgehauen wären. Eine Suche wurde durch die Gräfin nur so nebenbei organisiert, dabei aber mehr blockiert. Seitdem war von beiden nichts mehr zu hören. Man vermutet leider das Schlimmste, aber auch diese ...