Kairi
Datum: 01.06.2024,
Kategorien:
Transen
Autor: bylucascanine
... waren.
„Habe ich vorhin schnell gebacken", erläuterte Kairi ihm daraufhin und Tom überlegte, ob sie das extra für ihn gemacht hatte.
Während sie so saßen und vor sich hin kauten, wollte er gerade wieder zu einer Frage ansetzen, als sie ihm zuvorkam: „Ich bin ja sowieso alleine. Aber beschwert sich bei dir eigentlich keiner, dass du bei dem schönen Wetter so viel Zeit verplemperst, um mit mir zu üben? Deine Eltern, deine Freunde oder deine Freundin?"
Tom hätte sich bei der Frage fast verschluckt. Auch weil sie gar nicht einfach zu beantworten war.
Er überlegte einen Moment, dann sagte er: „Meinen Eltern ist es ziemlich egal, wie ich die Nachmittage verbringe, so lange die Noten stimmen. Meine Freunde haben heute zwar etwas gemosert, weil ich nicht zum See mitgekommen bin, aber das ist ok. Und Freundin habe ich keine. Außerdem übe ich wirklich sehr gerne mit dir. Und wenn du dann eine Eins schreibst, bin ich bestimmt auch wahnsinnig stolz auf dich."
Er sah, wie sie ganz leicht errötete: „Echt? Ich bin aber auch froh, dass du mir hilfst. Nicht nur, weil du so gut erklären kannst. Sondern auch, weil du es so nett und geduldig machst. Da kann ich viel besser lernen als bei einem Fiesling, der immer gleich lospoltert."
Hatte sie ihm da gerade ein etwas verschwurbeltes Kompliment gemacht? Nun war es Tom, der errötete.
„Äh, ja. Danke. Du bist aber auch total nett, finde ich. Wirklich."
Einen Moment war Stille, die Tom nach diesem Geständnis gerade als ...
... furchtbar peinlich empfand. Genauso wie den Umstand, dass er dabei wieder errötet war. Deshalb sagte er: „Vielleicht machen wir aber jetzt weiter, damit wir morgen den Rest des Kapitels durchkriegen."
„Klar. Du hast da aber noch einen Krümel." Kairi beugte sich etwas vor und nahm mit zwei Fingern ganz sacht einen Krümel von seinem Mundwinkel, was bei Tom wieder einen Stromschlag mitten ins Herz auslöste. Dieses Mädchen machte ihn einfach verrückt. Vor allem, weil sie so etwas immer so überraschend und beiläufig machte, dass es ihn jedes Mal traf wie ein Blitz. Auch jetzt sagte sie nur: „So, weg ist er."
Es war schon fast sechs, als sie das Üben beendeten und Kairi Tom wieder nach unten brachte. Dort begleitete sie ihn noch zum Fahrrad und sagte, während er das Schloss öffnete: „Es bedeutet mir echt viel, dass du mir hilfst." Dann hauchte sie ihm je einen Kuss auf die linke und die rechte Wange und verschwand schnell im Haus.
Tom konnte es nicht fassen. Kairi hatte ihm einen Kuss gegeben. Genau betrachtet sogar zwei. Zwar nur auf die Wange und nur gehaucht, aber immerhin. Wie auf Wolken fuhr er nach Hause und war auch dort noch so beschwingt, dass seine Eltern ihn fragten, was denn los sei. „Ach nichts. Wir haben nur im Fußball gewonnen."
Blumen
Mit entsprechend hohen Erwartungen ging Tom am nächsten Morgen zur Schule. Heute war Freitag und sie hatten Mathe-Leistungskurs. Das hieß, er und Kairi würden zwei Stunden nebeneinander sitzen. Und am Nachmittag übten sie ...