1. Kairi


    Datum: 01.06.2024, Kategorien: Transen Autor: bylucascanine

    ... Vagina." Es sollte wahrscheinlich locker klingen, aber Tom merkte, dass Kairi das nicht war. Eindeutig wäre sie lieber fruchtbar, als eine Vagina zu haben. So schön die auch werden würde.
    
    Deshalb wollte er ihr etwas Nettes sagen: „Du bist doch auch ohne Vagina eine attraktive Frau, Kairi. Du bist wirklich hübsch, hast eine tolle, weibliche Figur und auch deine Brüste sind sehr schön."
    
    Kairis Gesicht wurde gleich wieder etwas fröhlicher.
    
    „Ja, nicht? Und die sind ganz natürlich. Weil ich schon vor der Pubertät mit der Hormontherapie angefangen habe, ist das alles ganz normal gewachsen."
    
    Sie schaute an sich herunter.
    
    „Mein Busen ist sogar fast B, was in Thailand schon ziemlich groß ist."
    
    Dann schaute sie ihm wieder ins Gesicht.
    
    „Übrigens sehen wir das mit den Brüsten und so in Thailand alles sowieso ganz anders als ihr."
    
    Das war jetzt ein völlig neuer Aspekt, der Tom überraschte. „Wieso?"
    
    „Ihr in Europa kommt aus dem Christentum und da gibt es nur Mann und Frau, Adam und Eva. Und deshalb wollen sich bei euch Transgender häufig eindeutig entscheiden, ob sie Mann oder Frau sind. Mit allen Konsequenzen. Bis vor 10 Jahren musste man sich in Deutschland als Transsexueller ja sogar noch per Gesetz alles abschneiden lassen, wenn man sich als Frau eintragen lassen wollte."
    
    Das hatte Tom gar nicht gewusst. Er verstand aber noch nicht genau, worauf sie hinauswollte.
    
    „In Thailand haben wir dagegen den Buddhismus als Religion. Und der ist ziemlich ...
    ... tolerant. Deswegen kennen wir schon lange drei Geschlechter. Mann, Frau und Kathoey."
    
    „Kathoey?"
    
    „Ja. Männer, die lieber eine Frau wären oder Frauen, die lieber ein Mann wären. Der Unterschied ist aber, dass in Thailand Kathoey akzeptiert werden, wie sie sind. Deshalb findet niemand etwas an Kathoey-Frauen mit Penis oder Kathoey-Männern mit Vagina. Sie werden einfach akzeptiert, wie sie sind, und keiner muss sich dafür entschuldigen, wie er aussieht."
    
    Jetzt hatte Tom es verstanden.
    
    „Ist doch ok. Ich habe dir doch auch gesagt, dass ich dich genau so will, wie du bist. Du bist meine kleine Kathoey."
    
    Sie strahlte ihn an. „Und du würdest nicht doch irgendwann kommen und sagen, dass sie mir alles abschneiden sollen?"
    
    „Niemals. Inzwischen habe ich mich ja schon richtig daran gewöhnt, dass du einen Schwanz hast. Außerdem wäre es sowieso allein deine Entscheidung. Ich hoffe aber, das gilt auch umgekehrt?"
    
    Sie überlegte einen Moment, was er meinte, dann grinste sie: „Ja, natürlich. Würde ich nie verlangen. Wäre ja auch nicht in meinem Sinne?"
    
    Weil es ihn interessierte fragte Tom sie jetzt: „Bist du eigentlich Buddhistin?"
    
    „Na, ja. Ein bisschen natürlich schon, durch meine Eltern. Besonders wenn es um Lebensphilosophie geht. Der Buddhismus hat da ja eine ziemlich gute. Sehr tolerant und gewaltfrei. Sonst glaube ich aber eher an die Wissenschaft. Also bin ich irgendwie mittendrin. Wie wahrscheinlich die Meisten heute."
    
    Tom fing erst jetzt an zu verstehen, wie viel ...
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