Das Haus am See
Datum: 28.06.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... wiederhole ich fast wie eine Beschwörungsformel.
"Und warum hast du mich dann so lange im Ungewissen gelassen? Wolltest du mich nur ins Bett kriegen? So als krönende Draufgabe?", faucht sie mich regelrecht an.
Ui, ui, ui, sie hat es definitiv nicht gut aufgenommen. Ich muss versuchen es ihr zu erklären, sonst wird das hier eine Bruchlandung. Ich drehe mich um und schaue auf das Haus.
"Ich habe die Versteigerung im Internet gesehen und das Haus hat mir auf Anhieb gefallen. Ich habe eine kleine Erbschaft gemacht, in diesem Punkt habe ich nicht gelogen. Ehrlich!", beginne ich nachdenklich und sehr vorsichtig, "Ich wusste da noch nicht, dass du hier wohnst. Das stand nicht in der Ausschreibung. Oder ich habe es übersehen, das kann auch sein.
Bei der Versteigerung hatte ich Glück. Offenbar gibt es niemand, der das Haus ernsthaft haben wollte. Kann auch sein, dass niemand auf das Haus aufmerksam geworden ist oder niemand konnte sich vorstellen, wie schön es hier ist. Auf jeden Fall habe ich es ausgesprochen günstig bekommen. Das habe ich dann als Wink des Schicksals gesehen und beschlossen, mich hier als Arzt niederzulassen."
"Dann bist du nur gekommen, um dein Schnäppchen unter die Lupe zu nehmen und hast gesehen, da sitzt so eine dumme Gans, die auch noch hier wohnt. War das ein Schock für Ddich?", bleibt sie abweisend.
"Nein, im Gegenteil. Oder besser gesagt, es war natürlich eine Überraschung, weil ich nicht gewusst habe, dass das Haus bewohnt ist. Als ich ...
... dich so auf dem Steg gesehen habe, habe ich mich sofort in dich verliebt. Ich hatte in dem Moment aber unglaubliche Angst davor, wie du reagieren würdest, wenn ich dir gleich die Wahrheit sage.
In meinem Zweifel habe ich beschlossen, erstmal den zu spät gekommenen Interessenten zu spielen. Ich wollte versuchen, dich zu beruhigen, in der Hoffnung, mit dir zu einem späteren Zeitpunkt etwas vernünftiger und weniger emotional reden zu können.
Ich weiß, das war eine Lüge und sicher auch nicht ganz fair von mir. Dafür schäme ich mich auch. Aber glaube mir, ich hatte keine schlechten Absichten. Manchmal muss man Entscheidungen treffen, die man für eine gute Idee hält. Natürlich wusste ich, dass ich es dir irgendwann sagen muss und davor hatte ich echt Angst. Ich habe versucht auf den richtigen Augenblick zu warten, aber den gibt es wohl nicht. Mir ist heute klar geworden, wenn wir gemeinsam aus dem Haus etwas machen wollen, muss ich dir die Wahrheit sagen", bleibe ich ruhig und versuche sie zu beschwichtigen. "Du musst mir glauben, ich will wirklich mit dir zusammen sein und hier wohnen.
"Die Reue kommt echt spät. Zu spät!", fährt sie mich immer noch sehr verärgert an.
"Zoe, sei ehrlich, hättest du dich auf mich eingelassen? Hätte ich dich so kennen lernen dürfen, wie du wirklich bist, hätte ich dir von Anfang an gesagt, dass ich das Haus gekauft habe? Hättest du dich in mich verliebt? Hätten wir dann auch nur den Hauch einer Chance gehabt?", werde ich leidenschaftlich, ...