1. In den Klauen des Bösen


    Datum: 26.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: byfreudenspender

    ... nachzuvollziehen. In 21 Ländern haben Polizeibeamte Mädchen aus ihrem Martyrium befreit. Die Beschuldigten warten nun in Deutschland und in den jeweiligen Ländern auf ihren Prozess. Pablo sitzt im Hochsicherheitstrakt ein.
    
    In den Medien wurde der Schlag gegen den organisierten Menschenhandel als ganz großer Erfolg gefeiert. Der Innenminister und der Polizeipräsident konnten sich tagelang im Lob der Öffentlichkeit suhlen. Ich dagegen bekam nur eine Auszeichnung und auch das ging relativ unspektakulär über die Bühne. Die Öffentlichkeit hat nichts davon mitbekommen. Aber, wenn ich ehrlich bin, war ich ganz froh darüber. Allerdings hat man mir gesagt, ich hätte einen Wunsch frei. Vermutlich dachte man dabei an Sonderurlaub oder etwas ähnliches. Als ich um ein ungestörtes Treffen mit Pablo ersucht habe, wollte man mir dieses zunächst nicht zugestehen. Erst der Innenminister hat nach längerem Zureden schlussendlich zugestimmt.
    
    Ich habe Pablo seit seiner Verhaftung nicht mehr gesehen. Da ich vor Gericht als Zeugin aussagen muss, wurde ich von den Ermittlungen abgezogen. Trotzdem wollte ich unbedingt noch einmal mit ihm sprechen. Ich habe das Bedürfnis, ihm zu erklären, wie alles gelaufen ist.
    
    Mit gemischten Gefühlen blicke ich unserem Zusammentreffen entgegen. Keine Ahnung, wie er reagieren wird. Ich starre mit Spannung auf die Tür, durch die er gleich in den Park geführt wird. Es ist ein schöner, sonniger Tag. Ich habe mich lässig gekleidet. Über einem weißen T-Shirt und ...
    ... einer Jeans trage ich meine Lieblingslederjacke. Während des Wartens, stelle ich mir immer wieder die Frage, die mir in den letzten Tagen viele gestellt haben, warum ich Pablo überhaupt noch einmal sehen will. Der Wunsch entspringt einem Gefühl und keiner Überlegung.
    
    Als sich die Tür öffnet, tritt Pablo ins Freie und schaut sich überrascht um. Als er mich erblickt, zögert er einen Moment. Ich habe Sorge, er will mich erst gar nicht sehen und kehrt sofort wieder um. Er kommt dann aber doch mit bedächtigen Schritten auf mich zu. Ich erhebe mich von der Sitzbank, gehe ihm aber nicht entgegen. Bereits mein Kommen ist Entgegenkommen genug. Pablo bleibt dicht vor mir stehen und schaut mich feindselig an.
    
    „Was willst du, Bulle?", will er wissen. Er spuckt mir die Worte förmlich entgegen.
    
    „Dich sehen."
    
    „Mich sehen?", antwortet er spöttisch. „Jetzt hast du mich gesehen und kannst wieder gehen."
    
    „Du bist böse auf mich, das verstehe ich", stelle ich fest.
    
    „Natürlich bin ich sauer", faucht er mich an. „Sehr sogar."
    
    „Weißt du, dass Anna meine Schwester ist?"
    
    „Welche Anna?", erkundigt er sich irritiert.
    
    „An jenem Abend wolltest du drei junge Frauen versteigern. Die letzte, die du als Perle bezeichnet hast, heißt Anna."
    
    „Das ist deine Schwester? Scheiße!"
    
    „Ich hatte nur ein Ziel, meine Schwester zu retten."
    
    „Das verstehe ich", antwortet Pablo auffallend sanft. „Dann hast du mir alles nur vorgespielt."
    
    Er setzt sich auf die Bank. Der Zorn, den er mir ...