1. Die Richterin Teil 6


    Datum: 13.08.2019, Kategorien: CMNF Autor: derErzaehler

    ... hatte es zwar seit dem ersten Treffen mit Dallbergen und Kortesacker geahnt, dass er der Schreiber der Erpresserbriefe sein musste, hatte jedoch keine Vorstellung gehabt, welchen Zweck er damit verfolgte. Nun, jetzt wusste sie es und der Gedanke, dass man sie für den exklusiven Kreis der Priesterinnen auserwählt hatte, erfüllte sie mit Stolz.
    
    Seit zwei Wochen war sie nun schon zu Gast im Klub. Und immer noch war sie jeden Tag aufs Neue fasziniert von dem Ausmaß an Luxus und Kultiviertheit, der sie umgab. Mit großer Freundlichkeit war sie, nachdem sie ein ausführliches Gespräch mit dem Präsidenten des Clubs geführt hatte, in den Kreis der Priesterinnen aufgenommen worden. Zur Vorbereitung und zur inneren Sammlung war sie, zusammen mit zwei erfahrenen Priesterinnen in das clubeigene Chalet in den Schweizer Bergen gereist. Eindringlich hatte man sie gebeten, während dieser Zeit auf jegliche sexuelle Aktivitäten und dazu gehörte auch die Selbstbefriedigung, zu verzichten. Denn nur so könnte sie die Initiationsfeier in vollem Umfange erleben. Selbstverständlich war das alles freiwillig und ohne jeglichen Zwang, aber Maria hatte sich gewissenhaft an die Auflagen gehalten.
    
    Nach den hektischen und nervlich anspannenden Wochen im Gericht taten ihr die Stille, die klare, reine Luft und die majestätische Einsamkeit der Berge einfach wohl. Auf langen Wanderungen oder des Abends vor dem prasselnden Kaminfeuer erzählten ihr Jennifer und Katharina von ihrem Leben als Priesterinnen ...
    ... der Lust und beantworteten mit nie versagender Geduld, die vielen Fragen, die Maria ihnen stellte. Ein neues Leben lag vor ihr und voller freudiger Erwartung kehrte Maria in die Stadt zurück. Doch jetzt hatte sie keine Zeit mehr ihren Gedanken nachzuhängen. Denn in wenigen Minuten würde die Zeremonie beginnen.
    
    Noch war der Festsaal, in dem gleich Marias Aufnahme in den Kreis der Priesterinnen gefeiert werden sollte, hell erleuchtet. Der Präsident des Clubs und die Mitglieder des Hohen Rates standen auf der Bühne, die sich an der Stirnseite, gegenüber der großen Eingangstür befand, und warfen noch einen letzten prüfenden Blick in den Raum.
    
    An der rechten Längsseite hatten bereits die männlichen Clubmitglieder ihre Plätze eingenommen, während die Sitze auf der gegenüberliegenden Seite, die für die Priesterinnen reserviert waren, noch leer waren. Auf der Bühne waren elf, wuchtige, mit Leder bezogene Stühle in einem Halbkreis aufgestellt. Hier würden die Mitglieder des Hohen Rates und der Präsident Platz nehmen. Und exakt in der Bühnenmitte stand ein großes, mit weißen Laken bezogenes Bett. Schritt für Schritt rückte der Sekundenzeiger voran und als die volle Stunde erreicht war, schlug der Präsident drei Mal den Gong.
    
    Das Gemurmel verstummte und ein erwartungsvolles Schweigen lag in der Luft.
    
    Dann wurde die große Eingangstür geöffnet und die Gemeinschaft der Priesterinnen betrat den Saal. Jedem der anwesenden Männer stockte für einen Moment der Atem, angesichts des ...
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