Begegnung im Ferienlager 01
Datum: 20.08.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byMilestones
(Das ist meine erste Geschichte hier. Ich hoffe, ihr habt alle Gefallen daran. Über konstruktive Kritik freue ich mich natürlich. Viel Spaß beim Lesen!)
Julia machte viel, um von Zuhause wegzukommen. Reisen, bei Freunden unterkommen, Jugendfreizeiten (auch wenn sie schon 18 war) ... sie suchte sich etwas raus, das für junge Menschen mit wenig Geld angeboten wurde, und reiste mit, wenn sie die Zeit dafür hatte. Egal wohin. Ihr gepackter Rucksack war ein vertrauteres Zuhause als das, wo ihr Vater lebte. Ihr Credo: Wenn sie ihr Abi hatte, würde sie ihr Heimatdorf verlassen und in einer Stadt weit weg studieren. Oder in einem anderen Land? Egal. Der Gedanke hielt sie über Wasser.
Seit einem Tag hatten die Ferien begonnen, sie stand mit einer Gruppe von anderen jungen Leuten am Bahnhofsgleis. Sie warteten auf den Zug, der sie in die Berge bringen sollte. Unterm Arm, ein Zelt. Sie hatte es von einer Freundin. Vor ihren Füßen, ihr Rucksack - Isomatte und Schlafsack waren daran verbunden. In ihren Ohren, ihre Musik. Laut, aggressiv, auf eigene Weise beruhigend.
Sie musterte die Gruppe, mit der sie reiste. Es war eine ausgeglichene Mischung von Jungs und Mädels. Alle wirkten normal, niemand fiel durch Aussehen oder Verhalten extrem auf. Julia war kein Mensch, die Probleme hatte, neue Leute kennenzulernen, aber sie legte es auch nicht darauf an.
Jungs sagten von ihr, sie sei hübsch. Sie fand sich selbst optimierbar.
Der Zug kam. Julia nahm einen Kopfhörer aus dem Ohr. ...
... Hörte zu, was der älteste Reisebegleiter zu sagen hatte. Mit einer lauten Stimme brüllte er über das ganze Gleis, wann sie aussteigen sollten, damit auch der letzte ihn hörte. Wie es dann weitergehen würde, würden sie dort vor Ort erfahren. Alles klar. Sie stieg in den Zug, suchte sich einen ruhigen Platz, machte die Musik lauter, holte ein Buch aus ihrem Rucksack und begann zu lesen. Ein Junge, vielleicht in ihrem Alter, vielleicht älter, setzte sich neben sie. Sie lächelte ihm kurz zu. Das wars mit sozialem Kontakt fürs erste. Auch der Junge selbst schien es nicht darauf anzulegen, neue Kontakte zu knüpfen.
Der Zug fuhr los. Die Landschaft zog am Fenster vorüber. Die Häuser wurden weniger und wichen irgendwann Feldern und Wäldern. Bei jedem Bahnhof, wo sie anhielten, schaute Julia auf, ob sie aussteigen mussten, wandte sich aber dann wieder ihrem Schmöker zu, als niemand sich regte.
Bald erreichten sie ihr Ziel. Der Zug war inzwischen so gut wie leer, nur noch die Gruppe saß verteilt herum. Die anderen schienen aufgeregt zu sein, lachten viel, bewegten viel ihre Arme, wenn sie was erzählten. Oder schauten aus dem Fenster, zeigten auf was, lachten wieder. Der Zug bremste ab und eine Bewegung ging durch die Masse. Endstation. Julia packte das Buch in ihren Rucksack. Machte die Musik aus. Stieg mit den anderen aus.
Die Sonne knallte, der Bahnhof war mitten in einem dichten Wald. Es war heiß. Julia genoss die Hitze auf ihrer nackten Haut.
Der Reisebegleiter gab ein ...