1. Drittes Treffen: Kräftemessen


    Datum: 22.08.2019, Kategorien: BDSM Autor: byMasterDarkhouse

    Vorbemerkung: Diese Geschichte schliesst an meine vorangehende Geschichte "Die zweite Nacht" an, diese wiederum an "Eine überraschende Unterwerfung".
    
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    Die Uhr zeigte kurz vor halb zehn. Er blickte sich um. Die Hotelbar war fast leer. Er konnte sie nirgends sehen. Er mochte es nicht, wenn sie zu spät kam. Es sollte ihr drittes Treffen werden. Er hatte sie vor einiger Zeit in dieser Bar kennen gelernt. Sie hatte gesehen, dass er in der „Geschichte der O" gelesen hatte und war ihm gefolgt. Er hatte sie mit aufs Zimmer genommen, und das eine hatte das andere ergeben. Allerdings mit Verwerfungen: Sie entpuppte sich als Masochistin, er stand mehr auf devoten Frauen und Kontrolle.
    
    Er setzte sich an einen Tisch im hinteren Bereich der Bar und winkte den Kellner heran. Es war nun genau halb zehn. Er bestellt einen Whiskey mit Eis. Der Kellner unterhielt sich kurz mit dem Barkeeper, beide sahen zu ihm hinüber.
    
    Der Kellner stellte den Drink vor den Gast und fragte dann unvermittelt: „Erwartet der Herr eine Dame -- eine bestimmte Dame? Hier um halb zehn?" Der Gast sah den Kellner überrascht an und nickte. "Dann ist dieses Kuvert für Sie." Der Gast nahm es wortlos entgegen und öffnete es. Ihre Nachricht bestand aus vier kurzen Sätzen: "Du kannst mich benutzen, aber ich werde mich dir nicht unterwerfen. Nimm das Taxi beim Ausgang. Der Fahrer weiss ...
    ... Bescheid. Lass ihn nicht zu lange warten, sonst ist er weg."
    
    Der Whiskey war gut. Er leerte das Glas in einem Zug. Auf seinen Wink hin brachte ihm der Kellner einen zweiten Drink. Er beglich die Rechnung sogleich und gab ihm ein anständiges Trinkgeld. Die Bar füllte sich langsam mit Gästen. Er sah zu, wie das Eis im Glas schmolz, dann stand er auf und verliess die Bar. Beim Ausgang stand tatsächlich ein Taxi. Der Fahrer schien eine Pause zu machen. Als er ihn fragte, ob er jemanden abholen solle und wisse, wohin die Fahrt gehe, grinste er und sagte: "Aber sicher, Chef", und öffnete ihm die Türe.
    
    In der Innenstadt waren viele Menschen unterwegs. Ein typischer Samstagabend. Die bunten Lichter liessen das Leben fröhlicher erscheinen, als es war. Die Fahrt zog sich hin. Er war verärgert und fragte sich, was er tun würde, wenn sie vor ihm stand. Sie wortlos packen und von hinten hart rannehmen, obwohl das sonst nicht seine Art war? Würde er damit nicht erst recht das Spiel nach ihren Regeln spielen? Was bildete sie sich eigentlich ein? Oder sollte er dem Taxifahrer sagen, er solle warten, er würde nur kurz reinschauen und dann gleich wieder mit ihm zurück in die Stadt fahren? Wenn sie dann die Türe öffnete, ihr wortlos den Brief zurückgeben und sie stehen lassen? Blöd von ihm, dass er nicht einfach in der Bar geblieben war...
    
    Sie fuhren nun durch ein anonymes Einfamilienhaus-Quartier. Der Taxifahrer drehte sich zu ihm: "Wir sind gleich da." Zwei, drei Häuser weiter hielt er ...
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