1. Nutze die Gelegenheit 08


    Datum: 04.11.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bynovator

    Diese Geschichte ist in jeder Hinsicht völlig frei erfunden und wurde auch ohne wirkliche Kenntnis der Kunst, die hier im Mittelpunkt steht, geschrieben, rein aus lustvoller Phantasie. Ich bitte also vorsorglich all jene, die wirklich Ahnung haben oder diese Kunst sogar professionell betreiben um Entschuldigung für Fehler in der Darstellung der Technik oder Übertreibungen. Es liegt mir völlig fern, Euch oder Eure Kunst in Verruf zu bringen, im Gegenteil, ich bewundere viele der Arbeiten und Künstler, die ich mir zur Vorbereitung im Internet angesehen habe.
    
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    Gabrielle liebte es, verrückte Sachen zu machen. Sie war 23 Jahre alt, studierte Malerei an der Hochschule der Künste in Bern, verstand aber eigentlich ihr ganzes Leben als eine Art Kunstprojekt: So wie sie in ihrem Studium unterschiedliche Techniken und Stile der Malerei erforschte und ausprobierte, so ließ sie auch in ihrem Leben so gut wie keine Gelegenheit aus, Neues zu entdecken, Ungewöhnliches auszuprobieren und eben verrückte Sachen zu machen. Erst vor Kurzem hatte sie sich von ihrem letzten Freund getrennt und dann schnell entschlossen einen Last-Minute Flug nach Barbados gebucht, um Abstand zu gewinnen und den Kopf frei zu bekommen. Mittlerweile war sie eine Woche dort, die sie überwiegend faulenzend am Strand zugebracht hatte. So langsam wurde ihr langweilig und sie hielt Ausschau nach einem neuen Abenteuer. Da fügte es sich, dass ihr am Abend auf dem Rückweg zum Hotel zwei ...
    ... Bikini-Schönheiten entgegen kamen und ihr eine kleine Visitenkarte in die Hand drückten. Für einen Moment wusste Gabrielle gar nicht, wo sie hinschauen sollte, denn als Malerin war ihr sofort aufgefallen, was den meisten anderen Menschen verborgen blieb, dass nämlich die beiden Grazien, die sie anlächelten, eigentlich nackt waren. Die knappen Bikinis, die sie trugen, waren nur aufgemalt, direkt auf die Haut, wirkten aber so echt, dass es wie gesagt kaum jemandem auffiel.
    
    Gabrielle hatte sofort erkannt, dass das kein Stoff, sondern Farbe war, was die jungen Frauen so aufregend kleidete. Die beiden lächelten sie verschwörerisch an, als sie ihren staunenden Gesichtsausdruck bemerkten und deuteten lachend auf die Karte, die sie ihr in die Hand gedrückt hatten: „Linus -- Bodypainting" stand darauf, sonst nur noch eine Adresse und eine Telefonnummer. Gabrielle sah wieder auf und schaute den beiden Frauen hinterher, die bereits weiter gegangen waren und noch anderen Strandgästen ihre Visitenkärtchen, offensichtlich zu Werbezwecken, in die Hand drückten. Diese kurze Begegnung reichte aus, um Gabrielles Neugier zu wecken. Die Neugier als Künstlerin, wie es wohl wäre, einmal nicht die Malerin zu sein, sondern den eigenen Körper als Leinwand bemalen zu lassen und dabei dem strengen Blick und dem Gestaltungswillen eines anderen Künstlers ausgesetzt zu sein. Es war aber auch die Neugier als Frau, wie es sich wohl anfühlen würde, so nah und intim von einem fremden Mann, denn Linus war doch ...
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