LOULOU
Datum: 25.02.2019,
Kategorien:
Insel der Scham,
Autor: Anonym
... ich tue so, als wäre es völlig ungewollt,
dann müssen wir mit ihr aber ins Gespräch kommen! Sag doch mal,
Michel, warum ist sie so, ist doch nicht normal, sie ist jetzt fast 25 und verhält sich wie eine Zehnjährige?
Michel schüttelte den Kopf.
Ich kann mir das ja auch nicht erklären. Ich weiß nur: Sie war in dem Kloster Sainte Heléne, gerade 20, schon Novizin und mit 21 wäre sie Nonne geworden.
Als ihre Eltern verunglückten, bekam ich die Vormundschaft über sie und holte sie da raus.
Jedes Mal in den letzten Jahren, wenn ich sie besucht hatte, merkte ich, wie sie sich das wünschte, sie war immer verängstigter, hat mir aber nie gesagt, warum.
Wovor kann sie denn solche Angst gehabt haben?
ich weiß nicht, aber einmal hörte ich den Namen Schwester Innocenzia und dabei zuckte sie sofort zusammen.
Einmal kam auch ein Beichtvater vorbei, den sie dort Frére Gabriel nannten, da hat sie ihr Gesicht in meiner Jacke versteckt, bis er nicht mehr zu sehen war.
Aber, sie hat sich doch so gefreut, als ich ihr die Reise angeboten hatte!
Sie ist mir um den Hals gefallen und hat mir tausendmal gedankt!
Ja, ich weiß, aber du hast ihr nicht gesagt, wohin es wirklich geht! sagte Michel mit einem vorwurfsvollen Lächeln.
Sie war so einsam und hatte keinen einzigen Freund und keine Freundin! Ich dachte, nimm sie an die Hand und zeige ihr mal die Welt, ist das schlimm?
Na, es hätte ja nicht gleich DIE INSEL sein müssen, aber gut, ich glaube ja auch, da ...
... hilft nur noch die Schocktherapie, sonst wird es niemals wieder normal bei ihr!
Loisa, Loulou kam gerade aus dem Bad. Sie hatte ihr schwarzes, hoch geschlossenes Kleid dorthin mitgenommen und angezogen.
Ich selbst war ganz nackt unter meinem Badehandtuch, so als ob ich gleich nach Loulou baden wollte.
Na, Loulou, wieder schön frisch, dann kann ich ja jetzt----
Dabei vergaß ich,
mir das Handtuch festzuhalten und stand plötzlich ganz nackt vor Michel und Loulou.
Die Reaktion von Loulou war heftig, aber alles Andere, als das, was wir erwartet hatten:
Die kleine zarte Loulou warf sich an mich, versuchte mich zu umhüllen, wie ein Mantel
Und schaute ängstlich auf Michel.
Mon Dieu!
Nicht schlagen auf meine kleine liebe Karin!
Petit Malheur!
Nicht Karin einsperren !
Nicht in die Hölle!
Pardon, Michel!
Karin zieht sich gleich wieder an! Bitte Michel, nicht schlagen!
Bitte, bitte, Michel, schlage mich, schlage mich, sperr mich ein!
Michel und ich, wir waren erst mal geschockt und danach am Ende unserer kleinen Weisheit
Nein, Loulou, ich werde Karin wirklich nichts antun!
Ich gab ihm ein Zeichen mit den Augen: Geh jetzt lieber!
Michel verließ die Kabine.
Jetzt war ich allein mit Loulou.
Du, Loulou, ich danke dir, aber du musst mich wirklich nicht vor Michel beschützen!
Michel ist mein Freund und er liebt mich, und er hat es wirklich sehr gern,
wenn ich nackt bin! Er ist ein Mann und ich bin eine Frau, und wir lieben ...