Auf Der Jagd (Teil 01)
Datum: 28.12.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byphantaer
... der Not heraus ausprobieren wollten, wie es wohl mal mit einem Mann war. Damenwäscheträger, Transen und Individualisten, die Freiheit für die Liebe predigten, aber sich zu Hause vor ihren Partnern versteckten. Paare in offenen und toleranten Partnerschaften, die einen Hausfreund suchten, der aber natürlich besuchbar sein musste, damit es keiner merkt ...
Auch alles nicht meine Welt.
Aber es gab auch Hausfrauen jeden Alters auf der Suche nach Anerkennung und Befriedigung. Sie suchten das Gleiche wie ich. Sie wollten noch einmal umworben und entdeckt werden, sie vermissten das Gefühl, etwas Besonderes zu sein und wollten noch einmal das Kribbeln der Schmetterlinge im Bauch zu fühlen. Sie suchten ein Abenteuer und nicht nur den schnellen Sex.
So wie ich. Ich hatte im Laufe der letzten Jahre immer mal wieder jemanden gefunden und schnell festgestellt, dass der Sex zwar gut war ... auch befriedigend und manchmal auch richtig geil .... aber der eigentliche Kick irgendwie auch mit bzw. nach dem Sex endete.
Die Neugierde, die Spannung, die Fantasien, die Eroberung der Frau, die Vorfreude, die Planung und der Nervenkitzel ... das war es, was mich antrieb. Wie bei einem Marathonläufer, der nach langer Vorbereitung, Training und Vorfreude schließlich nach 42,195 Kilometern und einem letzten Sprint als Erster das Flatterband an der Ziellinie mit seinen Händen zerreißt .... als Lohn aller Entbehrungen und unternommener Anstrengungen .... Er hatte es geschafft, er war am ...
... Ziel und alles entlud sich auf einem Schlag mit diesem Höhepunkt.
Danach brach er zusammen und mochte nicht mehr weiterlaufen.
Irgendwie vergleichbar. Irgendwie genau wie nach wochenlanger „Aufbauarbeit", wochenlanger Zeit der Fantasien und Ankündigungen. Dem Flirten und dem Erobern. Eine geile Zeit. Die ihren Höhepunkt dann im wahrsten Sinne des Wortes in dem ersten Sex und dem ersten Orgasmus mit einer neuen Frau hatten.
Und danach war halt schnell die Luft raus.
Nach Überschreiten der Ziellinie fühlte es sich für mich dann oft relativ schnell so an, als wenn man plötzlich gegen den Wind lief. Der Reiz des Neuen als auch des Abenteuers schwanden mit Lichtgeschwindigkeit. Man traf sich zwar noch ein paar Mal, aber realistisch betrachtet, standen der enorm hohe Aufwand, ein erhebliches Risiko und ein am Ende sehr schnell reproduzierbares Ergebnis beiderseits plötzlich nicht mehr im richtigen Verhältnis.
Oft entstand zudem auf der anderen Seite eine Art Anspruchsverhalten, dem ich nicht schnell genug entfliehen konnte. Vergessen waren plötzlich die Versprechungen von "alles kann -- nichts muss" bis hin zu "ohne Verpflichtungen". Plötzlich gab es Diskussionen, Forderungen und Probleme. Die hatte ich aber auch zu Hause.
Für mich war also -- und auch diese Erkenntnis musste ich mir mühsam über die Zeit und einige der wirklich leidenschaftlichen Abenteuer erarbeiten - tatsächlich eher der Weg das Ziel. Und Marathon war halt irgendwie sowieso nicht so mein ...