1. Wilder Honig (01/07)


    Datum: 30.12.2019, Kategorien: Lesben Sex Autor: byAndy43

    Anmerkung: Eine Story, die ich bereits vor Jahren verfasste, aber nie veröffentlichte. (Ich fand sie unter ebensolchen, unzähligen (Short-) Storys auf der Festplatte.) Nicht jedermanns Geschmack, doch denke ich, dass sie dem einen oder anderen Leser gefallen mag.
    
    Liebe Grüße
    
    Andy43
    
    01
    
    Ilka kümmerte sich nicht mehr um ihre Zweifel. Das war ihr Entschluss. Die Schuld bei sich allein zu suchen, hilft nicht. Allenfalls dem Anderen und Luca war für sie Geschichte.
    
    Sie schaute auf das Zifferblatt der Kirchturmuhr, die mit Punktschlag Flora ankündigte, die nun ihren Blick fing, da sie aus der flanierenden Menschenmenge der Einkaufszone auf den beschirmten Außenbereich des Eiscafés zuging. Ein gläsernes Tischchen für 2 Personen ins Auge fassend. Im Takt des Klanges auf sie zutrat. Ihr Vorgehen schien Ilka bedeutend, herzlich, zugeneigt.
    
    Mit letztem Schlag der Glocke stand sie vor ihr und reichte ihr die Hand.
    
    „Hallo, ich freue mich sehr, dich zu sehen, Flora", sagte Ilka mit trockener Kehle.
    
    Flora Mentini, eine Frau mit südländischem Flair, deren aufrechte Absichten ein ebenso apartes Profil in ihre feinen Gesichtszüge zeichneten, wie Ilka Svenstals hohe Wangenpartie, die noch erhabener hervortrat, da sie glücklich lächelte.
    
    „Es ist ein wunderbarer Tag, Ilka." Eine banal anmutende Feststellung, doch so wohlwollend klingend, was Ilka überzeugte, Floras aufrichtiges Interesse in ihrem Augenblick spiegeln zu sehen. Dunkle, funkelnde Augen, die ...
    ... unvoreingenommen schauten, soweit Ilka das über Floras Anblick zu sagen vermochte, mit dem sie, wie bei ihrer ersten Begegnung, ihr Herz ergriff.
    
    „Das ist er", ließ sie es ebenso zartfühlend aus ihrem Munde klingen, wahrhaftig, so wollte sie es, nicht nur als mentales Echo. Flora sollte sich darüber sicher werden. Denn Flora Mentini käme ihr nicht zur Unzeit.
    
    Eine Frau, wie sie, war ein Grund, aber nicht der Entscheidende. Sie schien ihr eine Möglichkeit, eine angedachte Perspektive. Nicht aus Trotz heraus, am Ende ihrer Beziehung zu Luca, der geschichtlichen Figur eines für sie bedauerlichen Lebensabschnittes. Erst einen Monat lag das Scheitern ihrer Verbindung zurück. Endgültig, dachte Ilka, ohne Hin-und-her-Schwanken, wie jedweder Mann es ihr von nun an sein würde, und somit eindeutig, auf dass kein weiterer Versuch zum Irrtum hinzukommen müsste. Es läge alles nur an ihr.
    
    Flora setzte sich, strahlte sonnig, schob sich eine Haarsträhne galant hinters Ohr, was Verlegenheit erkennen ließ, so, wie sie es in jenem Moment tat, ihre zierliche Ohrmuschel aufmerksam freizulegen.
    
    Ihre Blicke berührten sich auf einer Party an einem Juniabend, mit samtweichem Esprit. Mehrmals bewusst im Hergang ihres Gespräches, was Ilka nicht selbstverständlich war, da sie Luca aus Gewohnheit mehr glauben schenkte, der am Ende ihr sein Desinteresse zeigte. Bis auf wenige Augenblicke körperlicher Zuneigung seinerseits, die sie, aufgrund ihrer unabänderlichen Entscheidung, sich nicht mehr von ihm auf ...
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