Weeslower Chroniken II - 1997 - Der Sportunterricht
Datum: 26.01.2019,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: nudin
... ihre Stimme gehört zu haben. Dafür aber konnte er manchmal seinen Blick kaum von ihren wunderschönen braunen Rehaugen abwenden. Und ihre noch mädchenhaften, aber viel versprechenden, langgliedrigen Konturen verfolgten ihn manchmal bis in den Schlaf. Wusste dieses Mädchen eigentlich, in welch bezaubernder Hülle es steckte?, fragte er sich manches Mal.
Andere schlossen sich an, halb scherzend, die Gelegenheit witternd, später was zu erzählen zu haben, andere einfach aus dem Gefühl des Entgegenkommens heraus. Denn Michael war ein äußerst beliebter Lehrer, und das ganz besonders in dieser Gruppe.
Ricco, einer der Vorlauterten der Klasse, klopfte ihm im Vorbeigehen auf die breite Schulter und grinste. „Bleiben Sie doch einfach so. Wir erzählen es auch nicht weiter.“
Alle verschwanden nach und nach in der Halle. Michael blieb draußen, zögerte. Er wusste, dass es Ärger geben würde. Mit der Schulleitung – obwohl selbst Vereinsmitglied bei ihm, aber natürlich in der Rolle verhaftet - mit den Eltern, vielleicht mit Kollegen. Aber dann entschied er sich, so zu bleiben, trotz allem. Er stellte sich in die Sonne und dehnte sich. Man muss zu seinen Idealen stehen, sagte er sich, sich selbst aus einem ganz anderen Zusammenhang zitierend, und musste schmunzeln.
Allmählich trudelten nun alle wieder ein. Die Sportsachen betonten das gute Aussehen seines gesamten Sportkurses noch mehr. Viele der Mädchen hüllten ihre Körper in wunderbar enge und knappe Teilchen. Auf diesen Kurs ...
... freute er sich besonders.
Sie sammelten sich, dann liefen sie los, quer hinüber über ein kleines schattiges Rasenstück auf einen Pfad, der in den nahen Kiefernwald hinein führte. Michael lief vorweg. Die Besten, darunter Patrick, Alexandra, Jennifer und Mario folgten ihm unmittelbar, zwei Jungs und zwei Mädchen hielten noch halbwegs mit. Die anderen waren ein solches Tempo nicht gewohnt. Doch er hatte gleich gesagt: Es zählt das Ankommen. Dann gäbe es eine Pause, in der alle wieder Kraft tanken konnten. Nach etwa einem Kilometer begann der Wald sich zu lichten und ging in Heidelandschaft über. Schon wegen der Mücken lief er so schnell.
Er kam mit seiner Spitzengruppe in einer guten Zeit am südlichen Ufer des Weeslower Sees an. Bis auf Patrick und ihn selbst waren alle ziemlich außer Atem und fielen der Länge nach ins Gras.
Auf der gegenüberliegenden Seeseite konnte man das Strandbad mit seinen Anlagen erkennen. Hier, an der Südseite, war der See wie an den meisten Stellen frei zugänglich, mit einigen größeren Badeplätzen mit Liegewiesen dahinter und vielen kleineren Einstiegsstellen. Allesamt wurden fast ausschließlich von Nacktbadern genutzt - obwohl es jedem frei stand zu baden wie man wollte. Im Wasser selbst fiel der Hang meist sofort steil ab, daher war dieses Ufer nur für gute Schwimmer geeignet. An dieser etwas kleineren Stelle ging es jedoch recht gemächlich ins Wasser, dafür standen die Birken und Buchen recht dicht um die Stelle herum und es gab nur eine kleine ...