1. #041-JACAKA-Rentnerleben 10


    Datum: 15.01.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byBbbjones

    Vorwort:
    
    Weiter geht es mit Ereignissen aus unserem Mallorcaleben während der Coronazeit.
    
    Alles vorbei?
    
    Karl erzählt:
    
    Ich hatte einige Einkäufe erledigt und war auf dem Weg zurück von Palma zur Villa. Ich hatte auf meinen 911er verzichtet und statt dessen den Benz von Jasmin genommen. Da passt einfach mehr hinein. Ich fuhr entspannt auf der Ma-19 als ich am rechten Fahrbahnrand ein Taxi sah, mit einem heftig gestikulierenden Taxifahrer und einen verzweifelt aussehenden Pärchen in meinem Alter. Ich fuhr rechts an den Seitenstreifen und parkte vor dem Taxi. „Was gibt es", fragte ich. „Kann ich helfen." Da war es wieder, mein Helfersyndrom, das mir schon so viele schöne Momente beschert hatte aber auch schon eine Menge Ärger.
    
    Der Taxifahrer sprach schnell und undeutlich und ich musste mir den Sinn zusammenreimen. Er war mit dem Paar auf dem Weg zum Flughafen, als sein Auto den Geist aufgab. Und bald ging der Flieger nach Manchester und seine Gäste standen immer noch auf der Autobahn. Ich ging auf die Zwei zu und bot meine Hilfe an. „Steigen Sie ein, ich fahre Sie zum Flughafen. Wo ist Ihr Gepäck? Der Mann und der Fahrer luden die Koffer in den SUV und ich half der durchaus sehr attraktiven Engländerin beim Einsteigen.
    
    „Warte hier auf mich," meinte ich zum Taxifahrer, „ich bin bald wieder da. Dann kümmern wir uns um das Auto." Zügig, aber ohne zu rasen, fuhr ich die Beiden zum Flughafen. An der Abflughalle wurde ich überschüttet mit dankbaren Worten und man ...
    ... wollte mir für meine Hilfe 100 (!) Englische Pfund geben. Ich lehnte das Geld freundlich aber bestimmend ab, bat aber darum, den Taxifahrer zu entlohnen. Corona machte es ihnen nicht leicht und so mancher ist auf der Strecke geblieben. „For the Taxidriver," meinte die attraktive Lady, drückte mir die 100 Pfund in die Hand und einen Hauch von Kuss auf meine Wange.
    
    Nach einer herzlichen Verabschiedung fuhr ich zurück auf die Ma-19 und sah schon von weitem das Taxi mit geöffneter Motorhaube stehen. Dazu hatte sich ein Polizeifahrzeug gesellt. Ich hatte dem Fahrer versprochen zurückzukommen und ich hatte noch die 100 Pfund für ihn. Also hinein in den Ärger. Parken ohne triftigen Grund auf der Autobahn! Als ich vor dem Taxi anhielt, sah ich in den Gesichtern der Ordnungsmacht Erstaunen, Überraschung, aber auch Neugier. „Holla, bon dia," grüßte ich knapp und lächelte die Polizisten freundlich an. Dann ließ ich sie stehen und gab dem Taxifahrer das Geld der Engländer. Ich erkundigte mich, ob ich ihm noch weiter helfen könnte, aber es war schon alles in die Wege geleitet. Er wartete auf den Abschleppwagen.
    
    Ich verabschiedete mich von ihm und als ich bei den Polizisten vorbeiging, tippte ich mit zwei Fingern zum Abschiedsgruß an meine Stirn. „Gracias, señores!", rief ich ihnen noch zu, setzte mich in meinen SUV und fuhr davon. Nun ist es für einen Taxifahrer ein Leichtes, an Hand eines Nummernschildes den Halter auszumachen. Und so standen um 17 Uhr zwei Herren vor unserer Villa und ...
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