1. DasTalent 01


    Datum: 24.01.2020, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ... am besten passt."
    
    Das brachte Lothar zum Nicken. Bevor ich meine Kritik äußern konnte, hatte Olaf bereits sein Thema plakativ eingebracht:
    
    „Damit steht es schon mal drei Stimmen dafür, Alex. Willst Du nicht auch die gute Gage bekommen? Die beiden anderen sind voll dafür! Ich sage Dir was, wenn Du zustimmst, dann bekommst Du meinen Anteil an der Gage zusätzlich zu Deinem. Also, was ist?"
    
    Damit brachte er mich in die unangenehme Lage, als Minderheit die Gage der anderen zu reduzieren, wenn wir meinetwegen die Seekers als Option wählten. Das wollte ich aber so nicht stehen lassen.
    
    „Na schön, Olaf, ich erkläre mich einverstanden, wenn ich den Benny spielen darf, der ja dort auch für das Keyboard zuständig war."
    
    „Oh, was das Keyboard betrifft, so kannst Du das gerne spielen, aber den Benny kannst Du nicht geben mit Deiner Stimme. Da bleibt nur die Anni-Frid übrig. Du hast ja auch rotes Haar und Sommersprossen -- das passt doch gut!"
    
    Da war ich sprachlos. Der Olaf war doch ein manipulativer Schweinehund! Und das bewies er mit seinem darauf folgenden Kommentar erneut.
    
    „Für das Kostümthema würde ich das asiatische Thema mit den weiten Kimonos vorschlagen. Das sollte doch allen passen und es ist praktisch Unisex-Kleidung."
    
    Letzteres sagte er mit einem Seitenblick auf mich. Da hatte ich nur noch wenige Argumente als Kritik anzubringen und noch weniger im Hinblick darauf, dass er in der Sparkasse einige Rangstufen über mir stand. Oh, er war keiner von diesen ...
    ... fiesen Typen als Chef. Er war zwar sehr auf korrekte Kleidung in der Bank fixiert, aber das konnte ich verkraften. Für einen Filialleiter war er noch relativ jung mit rund dreißig Jahren. Er hatte zwar Andeutungen von Geheimratsecken und auch von einem Bierbäuchlein, aber er war weder verknöchert im Aussehen noch im Verhalten. Es war ihm von meiner Warte aus auch anzurechnen, dass er nicht mit einem dicken Auto, sondern meistens per Fahrrad oder mit den Öffis in die Filiale kam. Man merkte das auch, wenn wir die Musikanlage schleppen mussten. Er war stark genug, immer die schwersten Teile nehmen zu können und er war sich da auch nicht zu fein für. Unter dem Anzug steckten also durchaus breite Schultern und auch seine Beine waren bestimmt nicht die von Schwächlingen.
    
    Deshalb war es auch ganz okay, ihn als Bandleader zu haben. Er kehrte dort nicht den Chef heraus, aber wenn er mit den Interessenten sprach, die unserer Band einen Auftritt anbieten wollten, dann war es ein anderer Schnack, als wenn einer von uns drei Youngstern das gemacht hätte. Es gab nie Diskussionen darüber, wer nun der Bandleader war. Ein Blick in seine stahlgrauen Augen genügte, um seine Autorität zu erkennen.
    
    6 Olaf
    
    Olaf war zufrieden. Alexander hatte auch die zweite wichtige Probe bestanden. Er sah da ein Potential in ihm. Diese Stimme mochte sich noch für ganz andere Auftritte eignen. Er musste Alexander nur erstmal auf den Geschmack bringen.
    
    Er wusste schon, was es leichter machen würde. So übte ...
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