Südsee-Glück
Datum: 19.03.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Butziwackel
... flach, seine Augen fielen bisweilen zu, aber immer wieder öffnete er sie. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, besonders wenn eine der Frauen zu ihm kam und ihn küsste.
Dok zeigte mir, für Massa unbemerkt, dass seine Kurven immer flacher wurden und deutete mir an, noch eine Stunde, oder auch nur noch eine halbe Stunde. "Er will nicht, dass ich noch irgendwas tue", raunte mir Dok zu.
Hiti kam zu mir und zeigte auf den Rekorder mit einer CD. Wir sollten sie jetzt einlegen und ganz langsam hochfahren, es ist seine Lieblingssinfonie. Es war Beethovens Neunte, aber nur der dritte Satz. "Lass mich das machen", sagte ich zu Hiti und spielte die CD an. Wirklich über eine Minute steigerte ich ganz langsam diese so wunderbare Melodie, bis sie klar und rein hier in freier Natur erklang. Massa lächelte schwach, aber dankbar.
Dok schaute besorgt auf den Monitor, nur noch wenige Minuten, dann wird er entweder sanft einschlafen oder er wird einen schrecklichen Erstickungsanfall bekommen, vielleicht sogar mit Blutsturz, um dann zu sterben. Wir hofften und beteten für die erste, gnädige Möglichkeit und die Götter hatten Einsicht.
Seine Augen schlossen sich, seine Hand wurde schlaff, sein ausgemergelter Körper ist diesen letzten Kampf nicht mehr angetreten. Eine lange dünne Linie auf dem Monitor zeigte kalt und unbarmherzig sein Ende an, die drei Frauen, aber auch der Dok und ich hielten seine Hände, seinen Kopf und zu fünft weinten wir um einen lieben guten Freund, dem all sein ...
... Geld und sein Geschick diesen Tod nicht ersparen konnten.
Aber er ist so ruhig und friedlich verschieden, dass es fast wie im Paradies war. Die Frauen zogen ihre Blumenketten aus und schmückten damit den leblosen Körper von Massa, dessen Gesichtszüge entspannt waren, mit einem Anflug eines Lächelns um den Mund.
Über Funk forderte Doktor die Leute an, welche seinen Leichnam wegbringen sollten. Aber für die ersten zwei Stunden wollten wir so bei ihm bleiben. Dok hatte uns erklärt: "Das letzte, was im Menschen stirbt, ist das Gehör". Wir redeten leise von alten Zeiten, nannten oft seinen Namen und glaubten den Worten des Doktors, dass er es eine zeitlang noch wahrnehmen würde.
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Diese Nacht wollten wir Massa opfern und beschlossen, ein paar Flaschen Wein zu seinem Gedenken zu trinken. Joana und Hita machten was zu essen, als wir wieder in seinem Haus waren. Tasa saß etwas verloren da, weinte still um ihren Massa. Nach dem Essen saßen wir noch lange zusammen, doch irgendwann wollte Hiti mit ihrem Dok doch alleine sein.
Joana nahm Tasa lieb in den Arm, als Hiti und Dok uns verlassen hatten. "Liebling, wir nehmen Tasa diese Nacht mit in unser Bett. Wir Frauen von den Inseln können uns totweinen oder wieder froh lieben. Ich glaube, du musst diese Nacht der Tasa das Leben retten. Ich werde dir dabei helfen...".
Joana hat eine zarte Seele, wenn es um den Kummer anderer Leute geht. So clever und auch geschickt und gar hart sie ihren Job machte, die zarte Seele ...