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Unwetter 1979 - Teil 1 - Wie alles begann.
Datum: 01.04.2020, Kategorien: Ehebruch Autor: Kleinstift
... während der schweigsamen Fahrt verdunkelt sich nicht nur der Himmel, sondern auch meine Stimmung. Dazu entwickelt sich der Wind langsam zu einem ausgewachsenen Sturm. Jule setzt deswegen ihren Wagen sofort in die Garage. "Siggi gehe mal eben außen rum und kontrolliere noch schnell das Haus", befielt sie mir etwas kühl. Der Rundgang ist schnell beendet. Jule sitzt schon vorm Fernseher. Gegen achtzehn Uhr dreißig gibt sie ihre Pflichtmeldung beim Forstamt ab und ein Blick nach draußen verheißt für den Abend nichts Gutes. Ich möchte bitte noch schnell einen Teil der Zufahrt kontrollieren. Also Regenanzug an. Helm auf. Raus. Die Bäume biegen sich extrem und schon nach wenigen Metern blockiert ein umgestürzter Baum den Weg. Zehn Minuten später wären wir schon nicht mehr hier durchgekommen. Schlagartig setzt jetzt auch noch sintflutartiger Regen ein, der durch den Sturm wie tausend Nadeln schmerzhaft im Gesicht sticht. Das Wetterleuchten wird heftiger und ist schon von tiefem, ständigen Donnergrollen begleitet. Dann ein Knirschen, Knarren. Ein peitschenartiger Knall. Zwanzig Meter vor mir neigt sich langsam eine Fichte zur Seite und stürzt über den Weg. Jetzt aber schnell zurück. Jule hat zwischenzeitlich das Abendbrot vorbereitet. Aus dem Wetterleuchten hat sich ein ordentliches Gewitter entwickelt. Noch nicht beängstigend, aber für Jule bereits die Hölle. Sie zuckt bei jedem Donnerschlag zusammen. Das von den umliegenden Bergen zurückgeworfene Echo täuscht ...
... pausenlosen Donner vor. Ich betrachte sie aus den Augenwinkeln genauer. Enge Jeans. Die stark formende Wäsche und ihre Rundungen zeichnen sich ab. Der enge, blaue Rolli betont und formt ihre Wonnehügel. Sie sieht auf den ersten Blick gar nicht so übel aus. Das Licht flackert. Verlischt nach einigen Sekunden zusammen mit dem Fernseher. Jule schreit ängstlich auf, ist paralysiert. Nur die Blitze erhellen den Raum. "Du musst das dem Amt melden", lenke ich sie ab. Sie tut mir schon etwas leid. Ich möchte sie tröstend in den Arm nehmen. Unterlasse es aber. Erst nach mehrmaligem Ansprechen löst sich ihre Anspannung, steht sie langsam auf. Versucht zu telefonieren. Tot. Jetzt hilft nur noch der Betriebsfunk. Es sieht mittlerweile überall hier in der Gegend schlimm aus. Der Höhepunkt des Unwetters ist noch lange nicht über uns hinweg. "Wir müssen das Haus kontrollieren. Nimm mich bitte mit. Ich will nicht alleine sein." bettelt sie. "Dann komm." Ihre vor Angstschweiß feuchte und kalte Hand umklammert meine krampfhaft. Wir kontrollieren alle Zimmer, verriegeln die Fenster, schließen die Schlagladen und legen die Sturmsicherungen an. Im Keller müssen wir dann noch einen alten Leitungstrenner umlegen und die Bodenabläufe verschließen. Nur auf den Dachboden steigt sie nicht mit hoch. Bleibt an der Leiter stehen. Redet ununterbrochen, um ihre Angst zu überdecken. Meldung zum Forstamt. "Im und am Haus alles ok. Der Zustand des Weges ist nicht bekannt." Für unseren Bereich ist ...