So leicht mach ich’s Dir nicht, mein Lieber!
Datum: 28.08.2020,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: wektor
"Das macht 131,50 bitte.... Moni? Bist Du das?"
Die Frau, die während des Einkaufens mit Kind und Handy beschäftigt war sah mich an. "Annika? Dich hab ich ja ewig nicht gesehen! Wie gehts Dir?"
Zehn Jahre hatte ich Moni bestimmt schon nicht mehr gesehen. Ich war direkt nach meinem Abschluss der 10. Klasse von Hannover nach Bonn gezogen und damals wegen eines Vorfalls ziemlich rigoros den Kontakt zu allen Freunden und Bekannten aus meiner Schule abgebrochen Auch zu meiner damals besten Freundin Monika.
"Ja, ich bin wieder nach Hannover zurückgekommen. Gerade frisch getrennt und da ist mir irgendwie die Decke auf den Kopf gefallen in Bonn. Nun bin ich wieder hier..."
Moni zeigte auf die Weinflasche, die ich gerade über den Scanner an meiner Kasse bei REWE gezogen hatte. "Ich bin leider etwas in Eile. Aber hast Du Lust, die heute Abend mit mir leer zu machen?"
Ja, das hatte ich! Nicht nur, weil der Merlot außerordentlich gut war sondern auch, weil ich froh war, endlich wieder Kontakte in Hannover zu haben. Ich hatte in den zwei Wochen, die ich jetzt hier war, gerade erst eine Wohnung gefunden und diesen Aushilsjob ergattert. Um Freunde hatte ich mich noch gar nicht kümmern können und ehrlichgesagt hätte ich es auch komisch gefunden, nach zehn Jahren einfach so ehemalige Klassenkameraden anzurufen. Nun hatte der Zufall mit geholfen.
"Komm mal um acht, ich koch uns was." Sie gab mir ihre Adresse. "Bis nachher, ich freu mich."
Und ich freute mich auch. ...
... Beschwingt zog ich den Weichkäse des nächsten Kunden über den Scanner. Piep...
Pünktlich um 8 klingelte ich an Monis Mehrfamilienhaus in der Südstadt. "Corwin/Müller". Sie hatte also scheinbar einen Freund. Der Summer öffnete die Tür und ich stieg die Stufen hoch. Moni stand schon in der Tür und lächelte mich an. "Schön, dass Du es geschafft hast! Komm rein."
Sie geleitete mich in das geschmackvoll eingerichtete Wohnzimmer und bot mir einen Platz an. Ich setzte mich auf das wahnsinnig gemütliche Sofa. Hier würde ich so schnell nicht mehr aufstehen.
„Leo kommt auch gleich.“ Sie sah mir fest in die Augen. Ich stutze. „Leo? Leo Müller?“
„Ja. Ich hoffe, das ist ok?“
In der Abschlussklasse war ich mit Leo zusammen gewesen. Er war der erste Mann, mit dem ich geschlafen habe und der unbeabsichtigt der Anfang einer für mich sehr unschönen Situation war. Aber das lag nun über zehn Jahre zurück und eigentlich konnte er ja nicht wirklich etwas dafür, was sein dämlicher Zwillingsbruder mir damals angetan hatte.
„Ich hoffe, Du bist nicht mehr sauer auf ihn?“
„Ach, eigentlich war das ja alles Bastis Schuld.“
„Wie war denn das eigentlich damals genau? Ich weiß es gar nicht mehr.“ Sie schenkte uns beiden großzügig einen Merlot ein.
Ja, was war passiert...? Mir kam es vor, als sei es gestern gewesen....:
Ich, das kleine Mauerblümchen, war seit einigen Wochen mit Leo zusammen. So richtig konnte ich mein Glück noch gar nicht fassen. Leo und Basti Müller waren die ...