1. Die Demütigung


    Datum: 28.12.2020, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    Es geschah im Jahr 1921. Ich war 19 Jahre alt und gerade verlobt. Mein Verlobter war aus einem adeligen Haus und wesentlich älter als ich (23 Jahre älter). Da ich aus bürgerlichem Haus war, wollte der Familienrat der Familie meines Verlobten einer Hochzeit nicht zustimmen. Nach langem hin und her einigte man sich. Es wurde ein Vertrag aufgesetzt. Da mein Verlobter der jüngste männliche Nachkomme der Familie war, musste
    
    er schnellstens einen Sohn haben. Das wurde mir vom Sprecher des Familienrates mitgeteilt. Außerdem müsse man ganz sicher sein, daß ich vollkommen gesund und erblich nicht vorbelastet sei. Der Arzt der Familie solle das vor der Hochzeit klären. Bei diesen Untersuchungen würden außerdem drei Vertreter des Familienrates als Zeugen anwesend sein. Sollte ich damit nicht einverstanden sein, sehe man sich gezwungen, daß Verlöbnis sofort zu lösen. Ich bekam 10 Minuten Bedenkzeit. Ich war sehr verzweifelt und sprach mit meinem Verlobten. Er sagte "wenn du mich liebst wirst du es schaffen, so schlimm wird es schon nicht sein". Ich fragte ob er solche Untersuchungen kenne, er verneinte. Sein Großonkel, der mit bekannte Sprecher des Familienrates, habe auf diese Untersuchung nach Rücksprache mit dem Hausarzt gedrungen. Der Familienrat war schnell einverstanden. Ich betrat das Versammlungszimmer und sah mich lauter älteren Damen und Herren gegenüber. Ich trat an den großen Tisch und unterschrieb den Vertrag.
    
    Zwei Tage später war der Termin für die Untersuchung. Mir ...
    ... wurde vorher nur mitgeteilt alle meine vorhandenen medizinischen und familiären Unterlagen mitzubringen und lockere Kleidung zu tragen. Weitere Einzelheiten erfuhr ich nicht. Ich fand mich allein in dem Raum der großen Villa meiner zukünftigen Schwiegereltern ein, der mir benannt worden war. Eine junge Frau in Schwesterntracht bat mich in den nebenliegenden Salon. Dort traf ich den mir von Feierlichkeiten schon bekannten Hausarzt der Familie, ein mir unangenehmer Mann von ca. 60 Jahren, unverheiratet. Der ganze Raum war in ein Behandlungszimmer umgebaut worden. Der Arzt begrüßte mich förmlich, ebenso die drei anwesenden Mitglieder des Familienrates. Es waren der erwähnte Großonkel, eine Tante meines Verlobten und ein weiterer Mann in einer Uniform. Alle waren über 60 Jahre alt. Der Arzt nahm hinter einem Schreibtisch platz, ich wurde auf einen Stuhl gewiesen, der in der mitte des Raumes stand.
    
    Der Arzt befragte mich zu Kindheitserkrankungen und Krankheiten in meiner Familie. Sehr genau befragte er mich zu meinen Monatsblutungen,... Stärke, Dauer, Zyklus. Mir war das sehr peinlich aber mit hochrotem Kopf antwortete ich ihm. Danach wurde ich aufgefordert meine Schuhe auszuziehen. An einer Wandskala wurde durch die junge Schwester meine Körpergröße festgestellt. Danach schaute der Arzt mir in Ohren, Augen, Nase und Mund.
    
    Er notierte alles sorgfältig und die drei Zuschauer ließen sich auch nichts entgehen.
    
    Danach führte mich die junge Schwester zu einer Waage, aber der ...
«1234»