Mit brennender Geduld
Datum: 29.12.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: May B.
Schon viel zu lange verzehrte sich Jonathan nach Majas Gesellschaft, ihren Berührungen und vor allem ihren Küssen. Ihm war von vornherein bewusst gewesen, dass es ihm mehr als schwer fallen würde, über eine derartige Dauer von ihr getrennt zu sein, doch so begeistert wie sie von dem Jobangebot in Japan war, hätte er es niemals übers Herz gebracht, sie auch nur im Mindestens von dieser Chance abzuhalten. "Es ist ja nicht für immer, nur acht Monate, dann bin schon wieder voll und ganz für dich da und werde dich auch nie wieder für so lange Zeit verlassen", hatte Maja ihm das Angebot unterbreitet, für das ihre Chefin sie auserkoren hatte. NUR acht Monate, sie betonte es nur so vehement, um ihre eigenen Bedenken zu überspielen, sich selbst ihre schon allein mit dem Gedanken an diese Zeit einsetzende Sehnsucht nicht eingestehen zu müssen. Es war eine äußerst zehrende Erfahrung für beide, die unzählige Anrufe, Gespräche über Skype und seitenlange Briefe zum Ergebnis hatte. Doch nun war endlich die Zeit gekommen, in der sich ihre Trennung in großen Schritten dem Ende zu neigte. Schon seit Wochen plante Jonathan eine gebührende Willkommensfeier für Maja, Familie und Freunde waren schon längst eingeweiht und hielten sich das Datum frei. Das Fest sollte bei ihrer kleinen Hütte direkt Strand stattfinden, perfekt geeignet für lange Abende am Lagerfeuer, so wie sie es früher geliebt hatten, ihre Nächte im engsten Kreis zu verbringen.
Erst gegen Abend kam Majas Flieger an, ihr ...
... Bruder holte sie vom Flughafen ab und fuhr mit ihr geradewegs zu ihrer Strandhütte. Schon von weitem sah sie das hell erleuchtete Haus in der Dunkelheit und je näher sie ihm kamen, desto deutlicher erkannte sie auch die Menge an Menschen, die sich alle um die Hütte herum tummelten. Überglücklich und freudestrahlend konnte sie es kaum abwarten, bis das Auto zum Stehen kam und rannte Jonathan, der schon am Eingang auf sie wartete, in seine ausgestreckten Arme. Viel Zeit blieb ihr allerdings nicht mit ihm, denn kaum hatte sie sich aus seiner Umarmung gelöst, kam auch schon ihre beste Freundin angelaufen, um sie ebenso glücklich willkommen zu heißen und der sich die übrigen Gäste genauso enthusiastisch anschlossen. So groß Jonathans Verlangen nach Maja auch war, er wollte ihr den Moment nicht nehmen, all ihre Liebsten gebührend zu begrüßen und sich mit ihnen über die Geschehnisse der letzten Monate auszutauschen. So zog er sich, nachdem er Maja lächelnd zugeflüstert hatte, sie hätte ja noch die ganze Nacht für sich, zu den übrigen Gästen ins Haus zurück.
So lang die Nacht auch wurde, niemand hätte sagen können, dass es auch nur ansatzweise an Wein gemangelt hätte. Irgendwann kam dann der Moment, in dem die Hälfte der Festgäste sich, wild durcheinandergewürfelt, in den Dünen herumtrieb, und nach Jonathans Berechnungen waren die Paare nicht hundertprozentig dieselben, wie sie gemeinsam zu der Feier erschienen waren. Erst als sich Jonathan ganz sicher war, dass die noch im Haus ...