1. Timo - hat dich der Himmel geschickt?


    Datum: 03.01.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Plautzi

    ... auch niemand etwas dreckig oder kaputt.
    
    Ok, ich könnte mich mit einem guten Buch auf die Terrasse setzen und versuchen abzuschalten. Nein, dazu wäre bei schlechtem Wetter noch Zeit genug.
    
    Die Anstrengung hilft mir den Kopf frei zu bekommen.
    
    treibe ich mich an.
    
    Bis zur nächsten Bank sind es nur noch 2 Kurven und etwa 500m mit etwas steilerem Anstieg. Dort werde ich Pause machen, meine Waden massieren und den Puls beruhigen.
    
    Von weitem höre ich sie schon, wie sie sich wüst beschimpfen. Den Stimmen nach zu urteilen müssen es ein kleiner Junge und ein ebenso junges Mädchen sein. Sehen kann ich sie noch nicht. Ich vermute, sie blockieren meine so sehnsüchtig herbeigesehnte Bank. Ein schriller Schrei zerreißt die Luft.
    
    Dann plötzlich ist das Zanken vorbei und übrig bleibt ein lautes weinen. Als ich um die letzte Kurve gehe, sehe ich die zwei Streithähne schon. Das Mädchen hat die Hände vorm Gesicht. Sie ist es, die ich weinen gehört habe. Der Junge steht vor ihr und lacht sie hämisch aus.
    
    beschimpft er sie mit ausgestrecktem Zeigefinger. Sehr offensichtlich freut er sich darüber, dass er es geschafft hat sie zum Weinen zu bringen. Wahrscheinlich nicht zum ersten Mal.
    
    beuge ich mich zu ihnen herunter.
    
    weint das Mädchen jetzt noch ein wenig heftiger. Vermutlich sieht sie in mir einen Verbündeten, der ihr als jetzt Erwachsener beisteht.
    
    versuche ich sie zu beruhigen.
    
    Ich knie mich hin, damit ich mich auf Augenhöhe mit ihnen unterhalten kann. Sie ...
    ... sollen mich nicht "von oben herab" als Bedrohung wahrnehmen. Ich habe in den Zusatzausbildungen beim Rettungsdienst auch einiges über Psychologie und dem Umgang mit Menschen jeden Alters gelernt.
    
    übernimmt der Junge das Wort. Für das 'doofe Schwester' erntet er sofort einen Tritt gegen sein Schienbein von ihr.
    
    frage ich und sehe dabei abwechselnd beide an.
    
    antwortet sie schluchzend.
    
    sieht mich das Mädchen mit einem verheulten Lächeln an.
    
    In ihrem Blick erkenne ich, dass sie stolz darauf ist, dass ausgerechnet ihre Mama so einen wichtigen Job beim lieben Gott bekommen hat.
    
    Auf solch eine Antwort war ich nicht gefasst. Es ist selten, aber ich bin von ihrer Antwort so berührt, dass ich einen dicken Kloß im Hals habe. Ich muss dieses kleine süße Mädchen in den Arm nehmen. Nicht das ich eine pädophile Neigung hätte, sie tut mir einfach so unendlich leid, dass ich es einfach tun muss. Und obwohl sie mir völlig fremd ist, lässt sie es nicht nur zu, sondern schlingt auch ihrerseits ihre zierlichen Arme um meinen Hals.
    
    Sofort entspannt sich ihr kleiner Körper und es geht ihr scheinbar besser.
    
    frage ich, nachdem mich die kleine Emma wieder losgelassen hat.
    
    antwortet Peter, der mit leicht eifersüchtiger Mine hinter mir steht und seine Schwester und mich beobachtet hat.
    
    sehe ich mich ungläubig um. Ich sehe niemanden. Kurz kommt in mir der Verdacht auf, Peter könnte mich angeschwindelt haben, um mich schnell wieder loszuwerden. Vielleicht sind die kleinen Geister ...
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