1. Maxi 2


    Datum: 08.04.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... Job war noch frei, genau wie bei dir. Ich hab mich einfach gefreut.
    
    Zum vereinbarten Termin haben sie mich mit dem Auto abgeholt. Ein großer grauer Van.
    
    Sie: das waren drei männliche alte Semester so um die 50.
    
    Ein kleiner ganz Dünner, der hieß wohl Bernhard, hatte eine piepsige Stimme und in der Hand schon eine Büchse Bier. Er berlinerte furchtbar.
    
    Dann ein kurzer weißhaariger Dicker, Gunter, mit ebenso kurzen Hosen. Er fuhr den Van.
    
    Und außerdem noch ein großer Grauhaariger. Der stieg aus und stellte sich als Friedrich vor.
    
    Tagchen! Sie sind Maxi? Ich bin Friedrich Sommer.
    
    Wir haben am Telefon miteinander gesprochen
    
    Ich konnte nur noch stammeln: Die kommen alle mit?
    
    Ja, warum nicht? Gunter und Bernhard wollen in Dänemark Forellen angeln und ich will dich zeichnen an der frischen Luft. Das Wetter soll sehr schön werden
    
    Ich kriegte plötzlich einen mächtigen Schiss! Das kannste glauben.
    
    Man hört und liest ja so viel von so was und so, du weißt schonIch und nackig und drei alte Kerle! Hui! Nachtigall, ick hör dir trapsen!
    
    Hmm! Ich hätte dir jedenfalls auch ernsthaft davon abgeraten, Maxi
    
    Du warst ja aber nich dabei!
    
    Na, ich sagte erst mal: Nee! Nee, nee, nee! Ich komm nicht mit!
    
    Ich drehte mich einfach um und ging.
    
    Warte doch mal bitte, Maxi! Der graue Wolf, der Friedrich war mir langsam nachgegangen.
    
    Wenn er gerannt wäre, dann hätte ich um Hilfe geschrien, das sage ich dir!
    
    Aber er kam ganz ruhig und ganz langsam hinter ...
    ... mir her. Und ich dachte schon wieder daran, was ich jetzt wohl machen sollte. Im Internat hatte ich mich abgemeldet. Mein Zimmer hatte ich schon für die Ferienbelegung frei gegeben. Schöne Scheiße!
    
    Jetzt sitzt meine süße, kleine Maxi-Maus ganz zusammengekauert da.
    
    Wie ein nacktes Häuflein Unglück. Ein süßes Unglück! Ein duftendes Unglück!
    
    Es muss ihr damals schon wirklich nahegegangen sein, der Maxi.
    
    Sie erzählt weiter:
    
    Er sagte: Komm Maxi, wir gehen einen Kaffee trinken und reden mal darüber, ja?
    
    Gunter, fahrt doch mal inzwischen Tanken und holt und dann wieder hier ab!
    
    Machen wir, Fritze sagte der kleine Dicke.
    
    Is juut, Fritze!, piepst der kleine dünne Berliner.
    
    Sollte ich etwa anderthalb Wochen lang unter einer Brücke schlafen?
    
    Was könnte denn da alles so passieren?
    
    Ich war schon halb aufgeweicht, aber immer noch wachsam. Holzauge!
    
    Na gut, den Kaffee konnte ich jetzt auch ganz gut brauchen.
    
    Und da fiel mir auch noch ein, dass mein Geld ziemlich alle war.
    
    Genau gesagt: auf Null.
    
    Hm! sagte ich zu Fritze.
    
    Wir gehen also da rein, in das Tankstellenlokal und trinken einen Kaffe.
    
    Der Fritze sah ja nicht gerade wie Jack The Ripper aus, aber das isses ja gerade!
    
    Denen sieht man das ja nie richtig an, oder?
    
    Pass mal auf Maxi, sagte er, ich mach dir einen Vorschlag: Hier ist mein Personalausweis. Sieh ihn dir an und sieh mich an. Der ist ziemlich neu. Vom vorigen Jahr.
    
    Bin ich das?
    
    Jau! sagte ich. Er war es.
    
    Den nimmst ...