1. Anita und wir Episode 06.1


    Datum: 28.02.2021, Kategorien: Transen Autor: byPhiroEpsilon

    ... Burgfräulein" Schon auf dem Cover war die dürftig bekleidete Titelheldin von zwei Rittern eingerahmt, die wohl nicht in sehr keuscher Absicht unterwegs waren.
    
    Die Zusammenfassung bestätigte meine Vermutung. Laura stand auf Dreiern. Zumindest in ihrer Fantasie.
    
    Naja, sie hatte es mir schließlich in die Hand gedrückt. Ich setzte ein Lesezeichen an der Stelle, wo sie war, und begann von vorne. Nach zwei Seiten war "das Burgfräulein Lara" nackt und ließ sich von ihren Hofdamen im Bad verwöhnen. Nicht nur mit Badeöl und orientalischen Essenzen, sondern auch mit Fingern und Zungen. Nein, "Liebesromane" fingen anders an.
    
    Ich zwang mich, langsam und leise zu atmen, doch ich war so in das Buch vertieft, dass ich fast einen Herzanfall bekam, als sie ganz nah bei mir sagte: "Diese Stelle liebe ich."
    
    "Aha!", war alles, was ich sagen konnte. Das Burgfräulein Lara sollte eigentlich den Schwarzen Baron heiraten, doch sie wollte die beiden Ritter vom Weißen Ross, zwei Brüder, davon überzeugen, ihr die Unschuld zu rauben, um der arrangierten Ehe zu entkommen. Sie hatte sich als Hofdame verkleidet, die beiden irgendwie ins Bad gelockt, ihrer Rüstungen entledigt und konzentrierte sich jetzt darauf, die "Gemächte zu reizen".
    
    "Du stehst auf Sex mit zwei Männern?", fragte ich, nur um irgendetwas zu sagen.
    
    Sie verdrehte die Augen und hauchte "O jaaaa."
    
    "Weiß dein Mann davon?"
    
    Sie kicherte, sagte nochmal "O jaaaa", und widmete sich wieder dem Essen.
    
    Die Tür ging auf. ...
    ... "Hab's gefunden!" Frank legte meinen Rucksack an das Fußende des Sofas.
    
    Ich blickte in sein Gesicht. Wenn er meinen Ausweis gesehen hatte ... Doch er sah nicht danach aus.
    
    Laura ließ den Löffel fallen und sprang ihren Ehemann geradezu an. "O du Weißer Ritter", hauchte sie genau wie das Burgfräulein. "Lass mich dein mächtiges Schwert spüren."
    
    Ich bin sicher ganz rot im Gesicht geworden. Frank wurde es zumindest.
    
    "Folge mir mit deinem Bruder ins Schlafgemach und lass uns der Wollust frönen."
    
    Nun sah er ganz baff aus. "Ist Max etwa hier?"
    
    "Ach du Dummerchen", hauchte Laura. "Ich stelle ihn mir einfach vor, während du in mich stößt."
    
    Er schob sie auf Armeslänge von sich. "Weißt du eigentlich noch, dass wir eine Patientin haben?"
    
    "Klar", sagte sie, in plötzlich wieder ganz normalem Ton. "Das Essen ist übrigens gleich fertig."
    
    "Und was war das eben?"
    
    Ich weiß nicht, was mich in diesem Moment ritt. Ich hob den Reader in die Höhe. "Eine Szene aus dem Buch, das sie gerade liest."
    
    Er schlug sich gegen die Stirn. "'Das Burgfräulein'! Schon wieder? Das muss doch schon elektronische Eselsohren haben."
    
    Dann drehte er sich zu mir. "Sag nur nicht, du hast auch solche Vorlieben."
    
    "Äh ..."
    
    Er stöhnte theatralisch auf. "Wo kriege ich jetzt drei Männer zu meiner Verstärkung her? Was war noch die Nummer von der Bergwacht?"
    
    Ich war ganz still. Scherzhaft oder nicht. Er hatte meine Achillesferse getroffen. Nur Lauras Reaktion auf den Namen Max war etwas ...
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