Jules und Jim od. Maria und Maria 01
Datum: 31.08.2021,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
... Hinblick auf das Weihnachtssingen. Das Thema war mir aber nicht so lieb. Meine helle Stimme war so schon ein Handicap für die Anerkennung als Junge, ohne dass darüber auch noch in der Klasse geredet wurde! Axel lachte mitunter und erklärte frech, dass ich wie ein Mädchen klingen würde...
Ende Januar lud mich Cathérine zu einer Faschingsparty zur Weiberfastnacht im Februar in der gemeinsamen Wohnung von ihr und Jim ein. Diese Nachricht änderte meinen Status in der Klasse abrupt. In den Wochen bis zur Feier war ich so beliebt wie selten zuvor. Ich war der erste Junge in der Klasse, den sie eingeladen hatte. Danach waren es nur die Freunde von Mädchen, die sie eingeladen hatte oder einige wenige Jungen aus der Schach-AG, wobei sie dort auf meine Empfehlungen hörte. Und die Tatsache, dass ich empfehlen konnte, sprach sich herum. Es machte mich quasi über Nacht beliebt. Sogar Axel fing an, mich nett zu behandeln -- was Bände sprach! Ich war in Hochstimmung.
5. Jim
Cathérine hatte ihn überrascht mit ihrer Idee, ihren Klassenkameraden Jules für die Faschingsfeier an Altweiberfastnacht im Rahmen der Schachgruppe und der Rudersportgruppe einzuladen. Jules war ein guter Schachspieler und sie verstand sich mit ihm gut. Es war aber mehr als ungewöhnlich für sie, einen Jungen persönlich einzuladen. Das machte Jim neugierig. Sie erklärte, dass er eine ungewöhnliche Stimme hatte. Sie würde sich so etwas für den Kirchenchor wünschen. Dann lächelte sie ihn mit einem unverschämten ...
... Ausdruck an und erklärte ihm mit einem vertraulichen Augenzwinkern:
„Du magst es doch auch, wenn Jungens wie er sich weiblich verkleiden, nicht wahr?!"
Den Hinweis auf sein Vergnügen daran konnte er nur ihrer Aufregung wegen der Party zuschreiben. Üblicherweise verkniff sie sich diese Art von Bemerkungen. Im Haus ihrer strikt konservativen Eltern konnte das sonst zu leicht zu einem Ausrutscher führen.
Dieser Jules war so zurückhaltend, dass er ihn wenig beachtet hatte bisher. Das einzige, was ihm bisher an dem Jungen aufgefallen war, war seine taktische Begabung im Schachspiel, was eher männlich herüberkam. Wie Cathérine auf den Trichter kam, dass dieser Jules so einer von den Jungen war, denen weibliche Verkleidung stand, konnte er nicht begreifen. Jim meinte, vom Rudern her brüllte Jules seine Kommandos als Steuermann heraus -- und das hörte sich nicht zart weiblich an.
Den ersten feinen Hinweis darauf, dass seine Schwester nicht ganz Unrecht hatte, war das Geständnis von ihm zu seiner Stimme. Es war seine Aufgabe gewesen, aus Jules herauszubekommen, warum er nicht gerne singen wollte, obwohl dieser nach den Worten von seinem Schwesterlein doch dafür hervorragend gerüstet war. Es war am Ende einfacher als gedacht, es aus ihm heraus zu kitzeln. Jules hatte einfach Angst, deshalb geärgert zu werden, weil er beim Singen - noch mehr als beim Sprechen - wie ein Mädchen klang mit seiner hellen Stimme. Er musste eben nicht wie ein normaler junger Mann die Kopfstimme ...