1. Behrlein 07


    Datum: 01.05.2019, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    Zum ersten Mal gemeinsam im Schwimmbad
    
    Als am Montag wieder die Arbeit losging und Lene am Schreibtisch gegenüber saß, hatte Max Behrlein den Eindruck, als ob die Atmosphäre anders war als früher, weniger geschäftsmäßig, obwohl sie am ersten Tag keine Zeit hatten, miteinander zu reden. Nach den drei Wochen Betriebsurlaub war so viel an Post gekommen, war so viel zu tun, dass sie bis zum Abend voll auf Trab waren. Dauernd kam auch jemand herein, der etwas von einem der beiden wollte. Manchmal musste auch einer der beiden außerhalb des Zimmers etwas erledigen.
    
    Am dritten Tag wurde es ruhiger und Max nahm sich Zeit, sein Gegenüber etwas genauer zu betrachten. Kam es ihm nur so vor, dass sie besser frisiert war als vor dem Urlaub? Er fand nun die Gelegenheit günstig, jetzt einmal Privates ins Spiel zu bringen. „Hast du immer noch Lust mal mit mir ins Schwimmbad zu gehen?“ „Haben wir doch ausgemacht. Wann willst du gehen? Ich habe eigentlich immer Zeit.“ „Ich auch. Was hältst du von morgen. Oder gleich heute?“ „Von mir aus heute. Treffen wir uns um sechs vor dem Hallenbad?“ Max war einverstanden.
    
    Beide war pünktlich vor dem Eingang, begrüßten einander kurz, kleideten sich dann um und sahen sich dann wieder vor dem Schimmerbecken. „Wir sollten erst einmal ein paar Bahnen schwimmen, dafür sind wir ja vor allem hier“, meinte Lene.
    
    Nach dem Schwimmen gingen sie gemeinsam ins Bistro des Schwimmbads, denn sie hatten noch nicht zu Abend gegessen. Dabei kamen sie ...
    ... miteinander ins Gespräch und merkten, dass sie erstaunlich viele Gemeinsamkeiten hatten. Beide waren nach kurzer Ehe von ihrem Partner verlassen worden, beide hatten sich sehr auf sich zurückgezogen und keinerlei Versuch unternommen, sich neu zu binden. Sie deuteten auch an, dass Sexuelles in den letzten Jahren für sie beide keine Rolle gespielt hatte. Beide stammten aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und beide empfanden sich eher als ein bisschen verklemmt. Das wurde deutlich, als das Gespräch noch einmal auf die plötzliche Nacktheit im Sportgeschäft kam. Beide wunderten sich, wie gut und wie offen sie miteinander reden konnten. Vielleicht tat es ihnen gut, all das einmal los zu werden, was schon seit Jahren wie ein Druck auf ihrer Seele lag.
    
    Danach wanderten sie gemeinsam durch das Bad, denn beide waren noch nie hier gewesen. Max war froh, dass niemand nackt oder halbnackt war. Er wollte nicht, dass sich in seiner Hose etwas rührte und sie das auch noch bemerken würde. Es war schön, einfach nur mit ihr zu reden. Er hatte ja schon sehr lange keinen echten Gesprächspartner mehr gehabt.
    
    Nachdem sie unten alles gesehen hatten, betraten sie die Treppe, die nach oben führte. Ein Hinweisschild machte sie auf das Solarium aufmerksam, das gleich zu sehen sein würde und allen Besuchern kostenlos zur Verfügung stand. „Das interessiert mich weniger“, meinte Lene, „für die Haut soll das viele UV-Licht ja nicht so gut sein. „Wir müssen uns ja nicht hinlegen, aber wir können ja einen Blick ...
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