1. Avatar - Teil 01


    Datum: 06.12.2021, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ... - na ja, ich habe eine männliche Harnröhre... Es gab eine Überraschung..."
    
    Danielle räusperte sich angespannt und griff sich an die Hose. Ich begriff, dass ich meinen Vortrag halb ins Leere gesprochen hatte. Danielle war mehr mit den körperlichen Problemen beschäftigt gewesen. Ich musste unwillkürlich lächeln -- ich fand das irgendwie bestrickend. Das Eingeständnis und die unwillkürliche Handbewegung waren genauso jungenhaft wie der Anblick von Daniel. Das musste instinktiv sein. In den drei Tagen des Männlichkeitstrainings hatte die junge Frau solche Sachen sicherlich nicht verinnerlichen können, ohne eine Neigung dazu zu haben. Das würde das Spielen der Rolle hier noch glaubwürdiger machen. Ich würde es noch verstärken:
    
    „Ja, Daniel. Du brauchst sicherlich insgesamt Ersatzgarderobe. Wir gehen hier in der Stadt auf die Suche nach einer Wohnung. Wenn ich Recht habe, dann wird es das hier geben. Danach können wir Kleidung kaufen gehen. Es ist keine Simulation, sondern eine Parallelwelt. Das Projekt wird Monate dauern. Wir können nicht jedes Mal neue Kleidung kaufen."
    
    Ich behielt Recht. Es gab Wohnraum zur Vermietung, sogar zum Verkauf. Der Währungskurs bezog sich auf die Leitwährung US-Dollar -- auch das gab mir zu denken. Aber ich brauchte erst einmal viel mehr Informationen. Ich mietete kurz entschlossen ein möbliertes Apartment mit einer Wohnküche und einem Schlafzimmer.
    
    Ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als ich mitbekam, wie meine junge ...
    ... Assistentin rot wurde, als das Schlafzimmer ein Doppelbett aufwies. Genau das faszinierte mich -- ihre Reaktionen, die so zwischen mädchenhaft und dem eines jungen Burschen lagen. So langsam begann das Projekt mir Spaß zu machen. Ich konnte es nicht genau definieren, aber irgendwie hatte dieser unklare Status von Daniel/Danielle zwischen männlich und weiblich einen geheimen Reiz für mich.
    
    An diesem Tag verdichtete sich für mich später die Vermutung, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil des Aufwandes dadurch finanziert wurde, dass alternde Superreiche sich hier einen jungen Körper schaffen konnten, der auch nach ihrem physischen Tode auf der Erde hier weiterleben konnte. Keine Unsterblichkeit, aber praktisch eine Verdoppelung der Lebensspanne! Es war allerdings eine Entscheidung ohne Rückkehr. Es gab keinen Weg von dieser Welt zurück auf die Erde, wenn der eigene Körper gestorben war bzw. bei einem ununterbrochenen Aufenthalt von länger als vier Wochen in dieser Welt so nah dem Tod war, dass man auf der Erde nicht mehr aufwachen würde. Es gab auch keine Möglichkeiten mehr, den einmal gewählten Körper dann zu verändern.
    
    Alleine diese Erkenntnis war wohl bereits ein fulminantes Ergebnis meiner Recherche. Jedenfalls würde es für Oberst Latter eine Überraschung werden.
    
    15. DANIELLE
    
    Mia hatte Recht behalten. Es gab Mietwohnungen. Die Auswahl verlief ziemlich schnell. In Anbetracht des Auftrages wollte Frau Lipari zuerst nur ein simples Apartment mit einer simplen Wohnküche ...