Mein zweites Mal mit Andrew Teil 3
Datum: 13.12.2021,
Kategorien:
Humor
Autor: A-Beatrye
... Kopf, du musst doch hungrig sein“ löste sich Idun von mir und zog mich hinter sich her in die Küche. Auf dem Tisch war bereits alles für ein Frühstück aufgebaut, dass keine Wünsche offen ließ. Auf einem Teller lag eine Karte. Ich setzte mich an den Platz und hob die Karte auf. Auf der Vorderseite war die Siluette des Tattoos. Ich schaute verträumt auf die Karte. Dann drehte ich sie um.
Liebe meines Lebens.
Ich erwarte dich. Komm, wenn dir danach ist, ich bereite alles vor.
In Sehnsucht.
Andrew.
Soooo schööööön
Und plötzlich wusste ich, was es war, der Unterschied zwischen Alt und Jung. Es war die Zeit. Mist, dachte ich, so ein schöner Moment und ich analysieren Ihn? Aber es war doch wirklich so. Was hatte ich bisher für Beziehungen? Okay es waren nur zwei. Aber so wie jetzt war es da bei keinem gewesen. Wenn, dann waren wir fast atemlos in der Kiste gelandet, wie Andrew das ausdrückte. Sex wie ein Porn. Nach acht Minuten muss es vorbei sein, weil er dann kommt. Frau hat dann nur die Wahl entweder sich genauso schnell dahin zu katapultieren oder sie stöhnte ihm was vor, damit er kein mieses Gefühl bekommt und sie macht es sich selber halt dann unter der Dusche mit den Fingern.
Bei Andrew hatte ich immer das Gefühl, als wenn er sich selber beim Sex heraus nahm. Zu mindestens in seinen Geschichten waren die Männer immer diejenigen, die sich um die Befriedigung der Frau Gedanken machten. Und da in allen Geschichten etwas von der Person des Autors ...
... drinsteckt, wie er selber ständig behauptete, freute ich mich schon total darauf, ihn wieder zusehen.
Aber erstmal Frühstück.
„Er hat nie da oben gestanden.“
Idun schaute mir über die Schulter, als sie mir den Kakao eingoss.
„Er war nie da oben, weisst du“, sagte sie. „Eigentlich ist das die Abwandlung Caspar David Friedrichs „der Wanderer über dem Nebelmeer“. Sein Traum war die Besteigung des Groß Glockners. Fünf mal hat er ihn versucht. Für den sechsten Versuch hat er sich dann vorgenommen, er würde ihn mit der Liebe seines Lebens besteigen. Sie beide würden dort stehen er zur linken sie auf seiner rechten ihre Hände würden sich berühren am kalten Metall des Gipfelkreuzes. Und sie würden von dort auf den Weg vor und hinter ihnen sehen, voll Gewissheit und voller Hoffnung.“
Idun strich mit den Fingern über die Linie des Bildes.
„Eva, seine Ex, hat das nie verstanden. Klettern? Ein Sport für Verrückte oder Kinder. Auf einen Berg laufen und sich daran erfreuen? Aussicht! Ja schön! Wann können wir wieder runter? Das waren ihre Reaktion. Keiner aus meiner Familie hat verstanden, was er an ihr findet. Ja, sie sieht seiner Mutter ähnlich. Aber das ist auch alles.“
Idun hatte die letzten Worte mit einer solchen Abscheu von sich gegeben, dass ich die Abneigung regelrecht körperlich spürte.
„War er ihr deshalb nicht treu?“
„Oh, sie war es zu erst und gab ihm die Schuld dafür. Er ist aber weiter treu geblieben, bis zum letzten Wochenende.“
Idun ...