Resozialisierung
Datum: 10.05.2019,
Kategorien:
Ehebruch
Autor: Sylvia30
... sonst mache ich wohl nichts Soziales?" antwortete ich schnippisch. Michael schaute mich liebevoll mit seinem Hundeblick an. "Jetzt schau nicht so!" sagte ich bereits etwas besänftigt. Wenn er so schaute, konnte ich ihm gar nichts abschlagen. Ich holte tief Luft "also gut. In der Kommissionierung kann ich ihn vielleicht unterbringen. Wir haben im Lager 4 Mitarbeiter und könnten dort tatsächlich noch jemanden gebrauchen. Allerdings muss er dann auch mal bei schlechter Auftragslage andere Arbeiten verrichten. Instandsetzung und so was. Ich kann das wohl begründen. Schick ihn einfach am Freitag Nachmittag bei mir vorbei. Wäre nicht so schlecht, wenn er wenigstens ein paar Unterlagen mitbringen könnte. Ich weiß ja nicht, was er so hat."
Diese Zusage bereute ich bereits an dem kommenden Freitag. Michael wusste wo der Tomtschek tagsüber rumlungerte und hatte ihm die "frohe Botschaft überbracht"!
Tomtschek kam am Freitag 37 Minuten zu spät, was sich als glückliche Fügung erwies, da die sonstige Firmenleitung bereits gegangen war. Ich war froh, dass sie diesen Anblick nicht mit mir teilen mussten. Tomtschek war 190 cm groß und sicher 120 Kilo schwer. Dabei aber eher kräftig. Als er mein Büro betrat verschlechterte sich das Raumklima schlagartig. Ein Geruchsgemisch aus Alkohol, Zigaretten, Feuer und Schweiß schlug mir entgegen, so dass ich so unauffällig wie möglich nebenbei das Fenster öffnete.
Er trug einen alten, unmodernen Norwegerpulli, der ein paar Löcher aufwies und ...
... ihm gar nicht passte. Als er mir die Hand entgegenstreckte ließ er einen Blick auf seinen Bauansatz zu, welcher über den Hosenbund quoll. Eine abgenutzte, fleckige Kordhose wurde mit einer Schnur zusammen gehalten und seine Füße steckten in zwei verbleichten, ehemals braunen Schuhen, die offensichtlich mehrere Weltumrundungen hinter sich hatten und mit Schürsenkeln nur zur Hälfte zusammengehalten wurden, da bereits Teile davon abgerissen waren.
"Tach, ich bin Kato" sagte er und griff fest meine Hand. Dabei hielt er mich fest und musterte mich von oben bis unten. "Wow, dass nenn ich mal ne scharfe Braut. Da hat der Michael auch in der Hinsicht Glück habt. Ne hübsche Frau, die auch noch ordentlich Geld nach Hause bringt. Wie geht es dir?"
Jetzt duzte der Typ mich auch noch und versuchte sich mit einem eher unverschämten Kompliment einzuschleimen. Ich hatte tatsächlich eine sehr gute und sportliche Figur und war mit meinen 176 cm sicher nicht klein. Allerdings trug ich einen sehr konservativen grauen Rock mit dazugehörigem grauen Jackett und einer weißen Bluse. Meine langen blonden Haare hatte ich zu einem Dutt gebunden und mich nur schlicht geschminkt. Ich wollte nie den Eindruck hinterlassen, ich hätte meine berufliche Karriere auf meinem Aussehen aufgebaut.
Herr Tomtschek grinste verwegen und zeigte seine gelblichen Zähne, gleichzeitig schlug mir seine Alkoholfahne entgegen. Seine Haare und sein Bart waren ungleichmäßig geschnitten und wirr. Na, er sollte ja nicht in ...