1. Nach der Seenotrettung


    Datum: 04.07.2022, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... sie eines Abends während eines stürmischen Herbstgewitters allein zu Hause gewesen waren, und eine völlig verängstigte Verena zu Victoria ins Bett gekrochen gekommen war und sich wimmernd an sie angeschmiegt hatte. Seitdem waren sie unzertrennlich, und so ziemlich als erstes natürlich sehr neugierig auf den Körper der jeweils anderen gewesen, der irgendwie ja der eigene war, irgendwie aber auch fremd.
    
    Die schüchterne, selbstkritische Victoria war fasziniert gewesen, als sie erstmals seit vielen Jahren wieder den nackten Körper ihrer Schwester sah. Und die selbstbewusste, lebenslustige Verena war amüsiert gewesen, was Victoria alles an ihrem eigenen Körper auszusetzen hatte, und dass sie sie soviel hübscher fand als sich selbst. „Schau mal“, waren ihre Worte gewesen, als die Schwestern Arm in Arm nackt vor einem Ankleidespiegel standen, „wir sind überhaupt nicht zu unterscheiden!“ Und das stimmte. Nicht nur Verena hatte einen von Kopf bis Fuß makellosen und wunderschönen Körper, sondern auch sie selbst. So kam es, dass Verena ihre Schwester auch schnell mit dem Spaß, den sie daran hatte, nackt zu sein, ansteckte.
    
    Was also war jetzt ihr Problem? Noch immer schaute Victoria sich verunsichert im Raum um, und wusste einfach keine Antwort auf diese Frage. Sie wusste nur, irgendwie mochte sie sich hier und jetzt nicht nackt ausziehen, um eine Dusche zu nehmen. Aber warum nicht?
    
    Es dämmerte ihr nur sehr langsam. Es war nicht etwa einfach nur die fremde Atmosphäre in der ...
    ... Nasszelle der Yacht, die sie verunsicherte. Die allein hätte natürlich schon gereicht, um sich seltsam und verunsichert zu fühlen. Aber da war noch mehr. Es war ihre gesamte Situation, in der sie sich alles andere als sicher und geborgen fühlte. Sie war ganz allein mit einem ihr völlig fremden Pärchen auf deren Boot, irgendwo auf dem Indischen Ozean. Sie hatte keinerlei Anhaltspunkt oder Vorstellung, wo genau, und niemand wusste, dass sie hier war. So nett Marek und Julia auch waren, und auch wenn sie ihr sehr wahrscheinlich das Leben gerettet hatten, befand sie sich jetzt doch in ihrer Hand.
    
    Das hier war etwas anderes, als bei Freunden zu duschen. Es war auch etwas anderes, als einfach nur bei Fremden zu duschen, wie und warum das auch immer notwendig geworden sein sollte. Jetzt den Bikini auszuziehen hieße, in einer für sie überhaupt nicht kontrollierbaren Situation nackt zu sein. Egal wie gerne sie eigentlich nackt war, Victoria hatte nie vergessen oder verdrängt, wie verletzlich man ist, wenn man nackt ist. Ihr Bikini war so ziemlich das Einzige, das sie im Moment unter ihrer Kontrolle hatte. Alles andere lag an Marek und Julia. In dieser für sie sowieso schon genug unangenehmen Situation wollte sie sich jetzt wirklich nicht auch noch nackt ausziehen. Ihr Bikini war quasi alles, was sie im Moment noch hatte, und der würde dranbleiben!
    
    Überhaupt, wunderte Victoria sich, was sollte es eigentlich, sie hier als erstes unter die Dusche zu schicken? Eine etwas seltsame Form ...
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