1. Marie 13 marcus Kommt nach Hause


    Datum: 28.11.2022, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... freuen, sie wieder zu sehen. Sie schaute in traurige Augen.
    
    „Was ist los mein Großer?“, erkundigte sie sich vorsichtig. Ihre Gedanken überschlugen sich. Hatte etwa Günther…? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Doch woher sollte er sonst wissen…?
    
    „Wir müssen reden, Marie! … Du … du wirst mich hassen, das weiß ich!“
    
    „Warum sollte ich dich hassen? Hätte ich dich dann so begrüßt?“ Marie konnte sich keinen Reim auf die Situation machen. Langsam rutschte sie an ihm herunter. Sein Gesicht war vor Anstrengung gerötet. Dennoch gelang es ihm, sie behutsam auf den Bahnsteig zu stellen. Total bedröppelt stand Marcus mit eingezogenen Schultern vor ihr. Sein Blick verlor sich irgendwo in der Ferne.
    
    „Marie, ich hab Scheiß gebaut!“, platzte es aus ihm heraus.
    
    „Du? Du hast Scheiß gebaut?“, sie traute ihren Ohren nicht. Kleine Seen bildeten sich in Marcus Augen.
    
    „Ja, ich! Wie das genau passiert ist, weiß ich nicht…“
    
    „Na also, da wird es schon nicht so dramatisch sein!“, unterbrach sie ihn.
    
    „Doch mein Schatz, ist es! Du wirst mich hassen! Das weiß ich ganz genau.“
    
    Marie erkannte die seelische Qual, die in ihrem Marcus rumorte. Sie schmiegte sich fest an seinen Körper. Mir der Stimme eines schnurrenden Kätzchens versucht sie, ihn zu beruhigen. „Komm schon, so schlimm kann es doch nicht sein. Erzähl schon!“
    
    Inzwischen waren sie einzigen verbliebenen Personen auf dem Bahnsteig. Da brach es aus Ihm heraus. „Ich hab dich betrogen, ich hab mit einer Anderen ...
    ... geschlafen!“
    
    Marie schluckte. „Du hast was?“, flüsterte sie.
    
    „Wie das passieren konnte, weiß ich nicht so genau. Mein Zimmerkollege Thorsten hat letzten Freitag die Angy, also die Angela aus unserem Lehrgang, abgeschleppt. Sie waren in der Disco. Ich hatte keine Lust, da alleine ohne dich hin zu gehen. Mitten in der Nacht sind sie dann in unserem Zimmer eingefallen. Angy hatte sich ganz schnell ausgezogen und wollte über Thorsten praktisch herfallen. Ich konnte alles genau beobachten, die Straßenbeleuchtung ist doch so hell in unserer Bude, weißt du. Das sah schon richtig scharf aus, wie die Angy da rangegangen ist. Doch Thorsten war so besoffen, der ist sofort eingeschlafen. Da hat sie sich zu mir umgedreht und ist zu mir ins Bett gestiegen.“, schluchzte er. Eine Träne lief über seine Wange.
    
    Marie fielen riesige Steine vom Herzen. Es ging nicht um ihre Ausschweifungen. Ihr Marcus war lediglich auf ein gesatteltes Pferd gestiegen und hatte es nicht am Wegesrand stehen lassen. Irgendwie auch wieder selbstlos von ihm, oder? Tief im Innersten war sie sogar ein bisschen stolz auf ihn. Sie selbst hatte es doch viel schlimmer getrieben. Fieberhaft überlegte sie, wie sie reagieren sollte. Sie beschloss, die direkte Konfrontation wäre wohl das Beste.
    
    „Sie ist einfach so, ohne was zu sagen, in dein Bett gestiegen?“
    
    „Nicht direkt, sie hat da was vor sich hingemurmelt. Es klang wie:
    
    Der besoffene Sack kriegt heute keinen mehr hoch! Marcus, wenn du willst, komme ich zu ...
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