Der Alte
Datum: 05.01.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... scheint aber mein Spiel zu durchschauen. Er wirkt völlig entspannt und grinst mich breit an. Mir ist klar, ich kann ihn nicht eifersüchtig machen und gebe es auf.
"Danke, aber das wird schon mein Freund übernehmen."
"Darf ich Limoncello anbieten, eine Zitronenlikör, typisch für Italien", meint Maurizio.
"Danke, aber ich glaube ich habe schon genug vom Wein. Sonst gehe ich noch über Bord."
"Ich sie kommen retten", bietet Maurizio an.
"Ich denke, da wäre Alex dann doch eifersüchtig", grinse sich.
"Kann ich verstehen", meint er und zieht etwas enttäuscht ab.
"Der Arme. Du kleines Biest hast ganz schön mit ihm gespielt", grinst Alex.
"Aber dich eifersüchtig zu machen, ist mir nicht gelungen."
"Du hattest den ganzen Abend keine Augen für ihn und plötzlich ziehst du alle Register. Das war nicht mehr als offenkundig", jubiliert er.
"Bin ich so leicht zu durchschauen?"
"Für mich schon."
"Und das schon nach nicht einmal ganz zwei Tagen."
"Das wird wohl die Erfahrung machen", neckt er mich.
"Ich kann dich aber auch schon ganz gut einschätzen."
"Inwiefern?"
"Du willst mir heute noch das Hirn aus dem Leib vögeln", sage ich.
Plötzlich grinst Alex breit und schaut hinter mich. Ich drehe mich um und sehe Maurizio, der mich mit großen Augen anschaut.
"Was will er?", erkundigt er sich. "Was ist mit Hirn und Vögel?"
"Ich soll ihn noch ein wenig unterhalten", antworte ich grinsend.
"Unterhalten? Er wollen wohl eher Knicki-Knacki ...
... machen", grinst er.
"Genau das habe ich vorhin gemeint", lache ich vergnügt.
"Das würde ich auch wollen", legt er nach.
"Das glaube ich sofort", antworte ich belustigt.
Ich habe keine Ahnung, ob ich leicht rot im Gesicht bin. Ich fühle zumindest nicht die typische Wärme und wundere mich ein wenig darüber, dass ich so offen rede. Vermutlich liegt es an der lockeren Atmosphäre und am Wein, den ich getrunken habe. Alex verfolgt unser Gespräch mit sichtlichem Vergnügen.
"Du bist dir wohl sehr sicher", necke ich ihn.
"Ich muss nur in deinen Augen lesen", kontert er.
"Was steht in meinen Augen?"
"Zwei große Herzen, wenn du mich anschaust."
"Die miesen Verräter und ich hätte dich so gerne eifersüchtig gemacht."
"Weil alle Frauen auf die heißen Italiener stehen?"
"Ja, ist das nicht so?"
"Normal schon, aber offensichtlich nicht bei dir."
Alex grinst und zahlt die Rechnung. Dann erheben wir uns und schlendern zurück zum Boot. Ich genieße den lauen Abend und es beginnt tatsächlich langsam zu dämmern. Wir sind wohl etwas zu lange im Restaurant geblieben. Allerdings vermute ich, dass sich Alex bewusst Zeit gelassen hat.
"Es wird uns wohl nichts anderes mehr übrigbleiben, als an Bord zu schlafen", bestätige ich seine Vermutung von vorhin. "Aber was sagen wir den anderen?"
"Wir sagen, dass du zu viel Limoncello getrunken hast", lacht er laut auf.
"Du Schuft!", grinse auch ich. Trotzdem gebe ich ihm einen Faustschlag gegen die Schulter.
"Aua!", ...