1. Der Alte


    Datum: 05.01.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... sagen, was es ist. Aber ich liebe ihn."
    
    "Und er liebt dich?"
    
    "Natürlich tut er das."
    
    "Du bist für ihn nicht nur ein angenehmer Zeitvertreib?"
    
    "Das würde ich spüren."
    
    "Macht es dir nichts aus, dass er viel älter ist als du?"
    
    "Nein, keine einzige Sekunde hat mich das gestört. Es wird nur etwas komisch sein, wenn ich ihn meinen Eltern vorstelle. Die sind in seinem Alter."
    
    Bei dem Gedanken muss ich notgedrungen lachen. Meine Eltern waren immer schon sehr darauf bedacht, dass ihre Tochter den richtigen Umgang pflegt. Hippie-Typen, wie mein Vater sie nennt, hat er immer erfolgreich vergrault, wenn sie seinem Töchterchen zu sehr den Hof machen wollten. Ob ausgerechnet ein Unterwäschefabrikant, wie sie ihn nennen würden, der noch dazu der Vater sein könnte, in ihren Augen der richtige Umgang für ihre Prinzessin ist, wage ich zu bezweifeln.
    
    "Das wird nicht lustig", grinst nun auch Sam.
    
    "Hat sich Kevin ein wenig beruhigt?"
    
    "Ich denke, er ist etwas ruhiger geworden, aber eingekriegt hat er sich noch nicht."
    
    "Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich annehme, dass du alles abgekriegt hast."
    
    "Nicht so schlimm. Ich hoffe, er kriegt sich ein. Ich glaube das größte Problem für ihn ist, dass seine Stiefmutter jünger ist als er."
    
    Nun muss auch ich lachen. Die Vorstellung, dass er mich Mutter nennen könnte, ist schon echt gruselig.
    
    "So weit sind wir nicht und auch, wenn Alex und ich heiraten sollten, muss er ganz sicher nicht Mama zu mir sagen", ...
    ... grinse ich.
    
    Sam nimmt mich in den Arm und drückt mich fest an sich. Ich spüre, dass sie nicht mehr sauer ist.
    
    "Wenn du glücklich bist, dann bin ich es auch", sagt Sam.
    
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    Ich warte vor dem Haus. Es ist Mittwochnachmittag und endlich sehe ich Alex wieder. Er hatte schon Montagfrüh geschäftlich nach Österreich fahren müssen. Wir haben zwar immer wieder telefoniert und uns ständig Nachrichten geschrieben, aber ihn zu sehen, seine Nähe zu erleben und seine Berührungen zu spüren ist dann ganz etwas anderes. Deshalb bin ich ganz hibbelig und kann es kaum noch erwarten.
    
    Das Röhren eines Sportwagens reißt mich aus meinen Gedanken. Obwohl ich ihn im Gedränge des Verkehrs noch nicht sehe, weiß ich instinktiv, dass dies der Ferrari meines Freundes ist. Eigentlich mache ich mir nichts aus protzigen Autos, aber in diesem Moment bin ich froh, weil er sich damit von der Menge abhebt und ich einen kleinen Moment früher weiß, dass er kommt.
    
    Tatsächlich hält der rote Flitzer wenig später direkt neben mir. Ich beeile mich die Beifahrertür aufzumachen, damit wir keine Zeit verlieren, weil er um den Wagen herumlaufen muss. Ich will endlich neben ihm sitzen!
    
    "Hallo, Schatz!", grüßt er mich. Sein Strahlen ist nicht zu übersehen.
    
    "Hallo, so kannst du mich immer begrüßen", antworte ich glücklich.
    
    "Du bist doch mein Schatz!"
    
    "Ja, natürlich bin ich das. Und du bist mein Schatz!"
    
    Inzwischen habe ich die Tür geschlossen und mich angeschnallt. Alex will mir sein Unternehmen ...
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