1. You And Me against the World Ch. 07


    Datum: 14.03.2023, Kategorien: Schwule Autor: bygaldranorn

    ... heraushältst."
    
    Einen Moment lang erwiderte Mona Zoëys geschockten Blick mit spöttischem Amüsement, dann gab ihr Körper ohne Vorwarnung der Erdanziehungskraft nach und Mona sackte auf dem Boden zusammen.
    
    „Mona!" Erschrocken rutschte Zoëy zu ihr, zog Mona auf ihren Schoß und drückte sie an sich.
    
    Diese ausgesprochen kontraproduktiven Ohnmachtsanfälle hatte Mona schon seit einigen Wochen drauf. Wirklich praktisch, dachte Zoëy zynisch und warf Mona einen vorwurfsvollen Blick zu. Immer machte diese blöde Zimtzicke ihr solche Sorgen. Und sobald es unangenehm wurde, verabschiedete sich ihr Bewusstsein ins angenehm schwarze Nichts.
    
    Vielleicht, dachte Zoëy, sollte sie Mona diese Masche endlich austreiben.
    
    - - -
    
    Absurd. Bizarr. Clowneresk. Desaströses. Eklatant. Frigide. Grotesk! - ... irgendwie machte das keinen Spaß. Was für ein bemerkenswert öder Zeitvertreib, die piekfeine Kleidung der freakigen Gestalten da drüber auf der Tanzfläche zu kategorisieren. Da sah man mal, wie tief Jona schon gesunken war...
    
    Aber eins musste Jona ihnen lassen: Die geschätzten Herrschaften, die mokant über die Tanzfläche eierten und sich dabei ständig gegenseitig umnieteten, was jedes Mal in Mord und Totschlag zu eskalieren drohte, brachten tatsächlich genug Schneid auf, sich solche Blößen an schamlos praktizierter Geschmacksverirrungen zu geben. Warum nur mochte ihnen Jonas Anerkennung verwehrt blieben...
    
    „Finsterlaunig" war gar kein Ausdruck für Jonas Gemütsbefinden. Mit ...
    ... regelrecht dämonischer Miene fuhr er unablässig mit dem linken Zeigefinger über den Rand von seinem spinnenwebenverhangenen Cocktailglas -- oh ja, die hatten hier echt mit keinem Klischee gespart -- in der irrsinnigen Hoffnung, die Zeit möge dadurch schneller vergehen. Wer auch immer die Idee mit diesem spießigen Ball gehabt hatte, gehörte gelyncht, aufgeknüpft und anschließend zur Belustigung der Internatsinsassen bei lebendigem Leib ausgeweidet! Und selbst das fand Jonas übersprudelnde Fantasie noch viel zu harmlos... Der sonst mit Bänken und Tischen vollgestopfte Speisesaal war regelrecht umfunktioniert worden, und zwar zu einer Gruselspelunke der Luxusklasse. Jeder Goth würde sich vor melancholischer Freude über die kitschtriefende Deko umgehend selbst aufhängen: Der ganze Raum war verhangen mit dunklen Tüchern. Sogar die Deckenleuchten waren akribisch genau zugehängt, sodass ja kein unerwünschtes Licht durchdringen konnte. Willkommen im Bestattungsinstitut...
    
    Eine blutrot glitzernde Discokugel hing über dem, was wohl das Tanzparkett darstellen sollte: Eine gähnend leere Ecke, an deren Wände sich schüchterne Teenager in albernen Kostümen herumdrückten. Das sprach Bände für eine erfolgreiche Party...
    
    Jona verdrehte abschätzig die Augen und ließ seinen Blick dann weiterschweifen.
    
    Spukig flackerndes Kerzenlicht drang aus einem Dutzend hohl grinsender Totenschädel -- bestimmt ungenehmigt aus dem Biosaal entwendet -- auf einem schwarz betuchten Tisch links von der reichhaltig ...
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