1. Phantom of my Opera


    Datum: 05.07.2023, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: bygaldranorn

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    Die spontanen Ausflüge ins Parkinsonsyndrom, die seine Hormone wohl besonders witzig fanden, erschütterten seinen armen hilflosen Körper so mitleidslos, dass er jedes Mal beinahe vom Stuhl kippte. Die leichte Übelkeit, die ihn aus dem Hinterhalt in der Geschichtsstunde gegen halb zehn überfallen hatte, hielt ihn hämisch in ihren hässlichen Klauen. Und zu allem Überfluss war ihm verdammt kalt! Wessen bescheuerte Idee auch immer das weit aufgerissene Fenster war -- derjenige gehörte gelyncht, gevierteilt und anschließend zu Sawyers grimmigen Vergnügen vor der gesamten Klasse ausgeweidet!
    
    Seine morbiden Gedanken lenkten ihn immerhin für wenige Atemzüge von der bevorstehenden Probe ab.
    
    Denn so sehr Sawyer sich auch nach dem Phantom -- wer auch immer unter der porzellanen Maske steckte -- verzehrte, er hatte schiere pure blanke Panik vor ihrem nächsten Zusammentreffen.
    
    Was, wenn er so erschrocken über die wahre Identität des Phantoms war, dass er postwendend in Ohnmacht fiel? Oder aus einem Instinkt heraus Hals über Kopf davonlief???
    
    Oder was, wenn das Phantom ihm eröffnete, das alles sei nur ein Scherz gewesen? Ein Test? Wenn er sich nur über ihn lustig machte und ihn vor versammelter Theatermannschaft bis auf die Knochen blamierte?
    
    Was, wenn... - ARGH!
    
    Stöhnend vergrub Sawyer seinen Kopf in seinen Armen, die er auf dem Tisch aufstützte. Das viele Grübeln führte doch zu nichts, außer zu brennenden Kopfschmerzen, und die konnte Sawyer jetzt ...
    ... nicht gebrauchen!
    
    Seufzend schloss der Dunkelhaarige die Augen.
    
    Komplikationen ohne Ende und nirgends eine Erlösung in Sicht. Dass diese dösige Verliebtheit körperlich schmerzen konnte, hätte man ihm vorher auch ruhig verraten können -- und ehrlich gesagt, hätte er die Wahl, dann würde er es auch lieber gar nicht am eigenen Körper erfahren wollen!
    
    Konnte dann bitte jemand für ihn die vergangenen Tage zurückkurbeln? So bis ungefähr zu dem Zeitpunkt, als er in der verflixten Mathestunde beschlossen hatte, die Rolle der Christine auf nimmernie, nicht mal über seine geschändete Leiche, zu spielen? Und wo wir schon dabei waren, ihn dann auch bitte gleich davon abhalten, in der Aula aufzulaufen, und Sylvi stattdessen einfach auf irgend einem dunklen Flur abfangen, in Grund und Boden schimpfen und sich daraufhin dann nie nie NIE wieder in der Theater-AG blicken lassen???
    
    Aber zu Sawyers grenzenloser Enttäuschung ließ sich die ungnädige Zeit weder auf- geschweige denn vom Weitermarschieren abhalten und erst recht nicht verlangsamen... und so wurde es schließlich halb drei am Nachmittag.
    
    Da half auch kein Wünschen, Hoffen und Beten mehr.
    
    Ergeben beugte Sawyer sich dem ungnädigen Schicksal.
    
    Also gut. Auf ins unabwendbare Desaster.
    
    Kribbelig bis zum Nordpol und wieder zurück, machte sich das schwarzhaarige Nervenbündel mit seinem Zwillingsbruder Preston und der dauergutgelaunten Sylvi, die sie vorm verhassten Physikraum aufgegabelt hatte, im Schlepptau auf den Weg ...
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