Phantom of my Opera
Datum: 05.07.2023,
Kategorien:
Inzest / Tabu
Autor: bygaldranorn
... funktionierte.
Stattdessen lag Sawyer den ganzen Tag auf seinem Bett, die Ohren mit Kopfhören verstöpselt und sich mit der Musicalmusik vom »Phantom der Oper« zudröhnend, und grübelte über denjenigen nach, der wohl hinter der Maske des Phantoms stecken mochte.
Die Stimme kam ihm definitiv bekannt vor... Nur woher? Wer war es, der ihn, den sonst so unnahbaren Sawyer Finn Ryder, Schlag auf Schlag so dermaßen unerhört verzaubert hatte?
Ein Mädchen in Jungenklamotten?
Oder gar wirklich... wirklich wer Männliches...?
Sawyer drehte sich mit grottenolmtiefem Seufzer auf den Rücken.
Die Option „Mädchen" fiel definitiv weg -- so einen tiefen Alt würde nicht einmal eine ausgebildete Opernsängerin hinbekommen. Nein, die Stimme vom Phantom gehörte definitiv einem Mann.
Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage waren: WEM???
Sawyer stöhnte und legte theatralisch seinen linken Unterarm über seine Augen. Wenn er doch bloß Ordnung in sein aufgewühltes Herz bringen könnte! Aber das war eine weitere Unmöglichkeit, die er in seinem derzeitigen Zustand einfach nicht gebacken kriegte.
Er wusste ja nicht einmal, was er davon halten sollte, dass er womöglich und allen Ernstes nach schw-...
Verdammt! Er konnte es ja nicht einmal in seinen Gedanken aussprechen. Wie sollte er sich dann jemals selbst eingestehen, dass er... schw-.... schwu-...
Gottverdammtnochmal, dass er SCHWUL war!
Uwah!
Sawyer atmete tief durch. Warum musste das alles bloß so wahnsinnig ...
... kompliziert sein? Das war nicht fair.
Er brauchte jetzt Ablenkung. Oh ja -- guter Gedanke. Ablenkung war super. Ablenkung war perfekt. Sawyer nahm keck seine Unterlippe zwischen die Zähne. Er wusste auch schon genau, welche.
In freudiger Erwartung zuckte es zwischen seinen Beinen, als seine Lust erwachte.
Sawyer richtete sich halb auf, um sich mit einer geübten Bewegung ausm Handgelenk sein dunkles Shirt über den Kopf und seine schwarze Jeans von den Hüften zu streifen und sich dann willenlos seinen ungezügelt schmutzigen Gedanken an ein sinnliches Phantom mit wenig Klamotten am Leib und einer Menge kaum unterdrückter Leidenschaft in den lustverhangenen Augen hinzugeben.
Für irgendwas musste die aufgestaute... - nennen wir es »Lust« - ...ja immerhin gut sein.
~
Er hatte diesen Tag herbeigesehnt. Ihm entgegengefiebert. Es kaum erwarten können.
Jetzt, wo der nächste Theaterproben-Mittwoch entgegen jeglicher Erwartung doch über ihn hereinangebrochen, verfluchte Sawyer seinen leichtsinnigen Wunsch, das Phantom wiederzusehen.
Was hatte er sich nur dabei gedacht?!
Verzagtheit war gar nichts im Vergleich zu dem Sturm, der in seinem Inneren tobte und sich leichtfertig „Gefühlschaos" fluchte...
Konnte er dann bitte eine Gnadenfrist haben? Von so ungefähr fünf Monaten, oder so?
Je näher der Stundenzeiger der hässlichen Uhr über der Tafel auf die schnörkellose Zwei zukroch, desto schneller spürte Sawyer sein Ende herbei nahen. Er wollte sterben! Auf der Stelle! ...